Einfach schlägt kostenlos, eine Antwort auf „Raubkopieren ist eigentlich total okay.“

Bevor ihr hier weiterlest, lest erstmal Marcels Eintrag, denn darauf beziehe ich mich hier.

Gemacht? Gut, weiter geht’s.

Ich würde nicht so weit gehen und sagen, dass Raubkopieren eigentlich total okay ist, allerdings stimme ich Marcels Ansichten zu. Es gibt einen Grund wieso so viel Raubkopiererei betrieben wird und es gibt auch eine Lösung dafür.

Einfach schlägt kostenlos. Davon bin ich fest überzeugt. Denn genau das, was Marcel im obigen Zitat beschreibt hasse ich. Es macht keinen Spaß, es dauert lange und am Ende ist die Qualität des Filmes auch noch unter aller Sau – um es auf gut deutsch zu sagen. Seit dem iTunes Store und der Möglichkeit ohne großen Aufwand gute Qualität zu bekommen, gebe ich lieber ein paar Euro für einen Film aus, auch wenn ich den Preis für einen geliehenen Film noch etwas zu hoch finde und ich einiges für Netflix in Deutschland geben würde.

Gleiches gilt für Spotify, mit dem ich eine wahnsinnig große Auswahl Musik habe, die ich von überall aus streamen kann und sogar offline auf dem iPhone verfügbar machen kann und das alles für ca. 15€ im Monat. Da spare ich mir gerne den Stress mit Torrent’s, dem schlechten Gewissen und möglichen rechtlichen Konsequenzen.

Ich bin kein sonderlicher Menschenfreund und ich glaube auch nicht an das Gute im Menschen, aber ich bin mir sicher, dass Netflix und Spotify das sind, was den Durchschnittsdeutschen vom Raubkopieren wegbringen würde.

An dieser Stelle stimme ich Marcel nicht ganz zu. Zum Einen habe ich den Glauben in das Gute im Menschen noch nicht verloren, aber das ist ein anderes Thema, und zum Anderen bezweifle ich, dass Spotify und Netflix den Durchschnittsdeutschen vom Raubkopieren wegbringt. Ich denke, man muss hier unterscheiden zwischen dem Ottonormalverbraucher wie meinen Eltern oder Großeltern und uns, der „Generation Internet“.

Ich glaube der normale Mitbürger ist noch nicht so weit, dass er solche Dienste regelmäßig nutzen würde, bzw. sie gar nicht so häufig braucht. Im Gegenteil zur jüngeren Generation wie meinem Bruder (15), für den sowas perfekt wäre, dem allerdings als Schüler noch das Geld fehlt. Aber ich glaube, sobald diese Generation das nötige Kleingeld hat, wird sie den Vorteil des stressfreien, einfachen, schnellen, qualitativen und sicheren Vorgangs gerne in Anspruch nehmen und zu schätzen wissen.

Ein anderes Probleme sehe ich derzeit noch bei der Internetgeschwindigkeit. Klar, das Netz ist schon wahnsinnig viel besser geworden, aber trotzdem gibt es noch eine relativ große Zahl, die kein DSL-Anschluss haben (können). Andere wiederum haben DSL, aber nur so Dorf-DSL. Wenn der Sohn und die Tochter da über Spotify Musik streamen würden und die Eltern gleichzeitig einen Film laden wollen, macht das auch keinen Spaß mehr.

Ich denke bis sich Dienste wie Spotify und Netflix für die breite Masse durchsetzen wird noch etwas Zeit vergehen. Aber es ist auf jeden Fall der richtige Weg und die einzige Chance das Raubkopieren einzudämmen. Denn „einfach schlägt kostenlos“.

UPDATE

Was mir gerade noch einfällt. Ich glaube auch, dass die Geräte derzeit noch ein Problem darstellen. Ich schaue Filme auf Macbook und iPad und höre Musik auf MacBook und iPhone. Ich denke aber nicht, dass das der Normalzustand des Durchschnittsdeutschen ist. Da werden Geräte gebraucht, die entweder Internetfähig sind oder Geräte, die die Daten vom Computer auf die Stereoanlage, bzw. den Fernseher bringen. Das sind zusätzliche Kosten und technische Hürden was die Einrichtung angeht.