iPhone-App-Review: Luminance

Vor kurzem machte Besim auf Twitter auf die iOS App Luminance aufmerksam. Eine weitere App die sich der Fotobearbeitung auf dem iPhone und iPad verschrieben hat. Zuerst dachte ich, oh nein, bitte nicht noch eine App mit den immer gleichen Filtern und Funktionen. Da ich aber einiges auf Besims Meinung gebe, habe ich die App kurzerhand für schlappe 79 Cent geladen und mir mal genauer angeschaut. Und was soll ich sagen? Sie ist hervorragend und derzeit wohl die beste App wenn es um Fotobearbeitung auf dem iPhone geht. Alles was ich sage bezieht sich nur auf die iPhone-Version, da ich die iPad-Variante noch nicht getestet habe.

Die App sieht gut aus und alle Bedienelemente und Funktionen sind durchdacht. Melanie nannte es Lightroom für’s iPhone und da hat sie auch nicht ganz unrecht. Klar, die Funktionen sind geringer, und doch kommt es gerade in Sachen Bearbeitungsmöglichkeiten dem großen Vorbild für die Limitierungen von iOS schon sehr nahe.

Fotos können mit der App selbst gemacht oder in die Bibliothek geladen werden. Für mich ist die App eine reine Bearbeitungsanwendung weswegen ich über ein paar fehlende Funktionen bei der Fotoaufnahme hin weg sehen kann. Zumindest die Möglichkeit Fokus und Lichtmessung wie in Camera+ einzeln zu setzen wäre gut.

Nach Laden oder Aufnahme hat man das Foto in der Bibliothek und kann es bearbeiten. Man hat die Möglichkeit einfach einen fertigen Filter anzuwenden oder selbst Hand an zu legen. Die Filter sind übrigens alle mit den Einstellungsmöglichkeiten der App entstanden und können so exakt reproduziert werden. Handling bei der Bearbeitung ist großartig und die Möglichkeiten unendlich. Sogar Funktionen wie Teiltonung oder das individuelle Anpassen von den verschiedenen Farben in Hinblick auf Tonung, Sättigung und Helligkeit sind möglich.

Zudem fungieren die Einstellungen wie Ebenen und ergeben unterschiedlich angeordnet andere Ergebnisse.
Außerdem nett ist die Ansicht der Schritte und die Möglichkeit jederzeit wieder an einen vorherigen Punkt in der Bearbeitung zurück zu springen. Abgesehen davon kann jede Bearbeitungsebene jederzeit de- und wieder aktiviert wird.

Zu guter letzt kann das Foto dann aus der App heraus in die Camera Roll gespeichert, auf Facebook gepostet, per E-Mail versandt, kopiert oder gedruckt werden. Das Foto bleibt in der Bibliothek und Bearbeitungseinstellungen können kopiert und auf andere Fotos angewandt werden.

Was ich mir für die Zukunft wünsche:
Das schon genannte Feature bei der Fotoaufnahme wäre super. Vielleicht auch die Möglichkeit ein Gitter einzublenden. Aber das ist eigentlich nur Nebensache. Wirklich gut wäre die Möglichkeit Fotos beschneiden und eventuell drehen/spiegeln zu können. Weiterhin würde ich mir wünschen, dass man direkt aus der App auf Twitter posten kann. Ich denke das Problem ist derzeit, dass die Entwickler nicht die finanziellen Mittel haben einen eigenen Server zum Hosten der Bilder zu betreiben oder es auch gar nicht wollen. Ich hoffe sehr, dass sobald eine Anbindung an den Twitter eigenen Bilderservice möglich ist, diese auch integriert wird.
Eine weitere tolle Funktion wäre die eigene Bearbeitung als Filter/Preset speichern zu können. Wäre einfacher als die Einstellungen eines Fotos auf andere zu übertragen – zumindest dann, wenn die Bibliothek voller wird.

Alles in Allem ist die App aber schon großartig, vor allem wenn man bedenkt, dass sie gerade erst diesen Monat das Licht des App Stores erblickt hat. Ich bin sicher da kommen noch ein paar ganz feine Sachen. Die App ist also sowohl für denjenigen geeignet, der schnell einen Filter anwenden will als auch für den, der eine detailliertere Bearbeitung auch am iPhone vornehmen will. Ich zähle mich je nach Laune und Foto zu beiden Gruppen.

Also nichts wie in den App Store und diese fantastische App für winzige 79 Cent einsacken. Klare Kaufempfehlung!