Jim Rakete – Mein Leben

In den vergangenen Tagen habe ich zwei mal die arte Reportage Jim Rakete – Mein Leben gesehen. Ein mal am Freitag auf dem Weg Richtung Kassel und dann noch mal gestern morgen auf dem Rückweg nach Hamburg.

Natürlich kannte ich den Namen Jim Rakete[1. Er heißt übrigens wirklich so] schon und wusste auch so grob, was er gemacht hat. Diese Reportage brachte aber noch mal viel mehr Licht ins Halbdunkel und hat mich riesig für ihn und seine Fotografie begeistert.

Jim ist sehr authentisch, sympathisch, locker, ehrlich und hat einen guten Humor. Er fotografiert noch immer analog und ist damit einer der alten Hasen, wenn man so will. Er bezeichnete sich selbst glaube ich sogar ein mal als “Dinosaurier”. Ich finde das irgendwie faszinierend. Seine ganze Art an die Fotografie, insbesondere Portraits, heran zu gehen – wenig zu inszinieren, nur wenig künstliches Licht zu nutzen, den Protagonisten Freiraum zu geben – entspricht sehr meiner idealen Vorstellung vom Fotografieren.

Seine schwarz/weiss Portraits strahlen meist eine unglaubliche Ruhe aus und enthüllen irgendwie immer etwas mehr vom Fotografierten als auf den ersten Blick vielleicht ersichtlich ist. Die Fotos haben eine gewisse Tiefe, obwohl sie optisch nur die Oberfläche eines Menschen darstellen können. Das Erreichen diesen Umstandes erwähnt Jim auch im Laufe der Doku und bezeichnet es selbst als einen der schwierigsten Parts in der Fotografie, mit dem jeder zu kämpfen hat und was jeder Fotograf versucht zu erreichen.

Ich kann euch die Reportage wirklich nur sehr empfehlen. Ich für meinen Teil konnte sehr viel “daraus ziehen” und werde als nächstes erstmal Fotobücher[2. Zum Beispiel: Stand der Dinge oder 1/8 sec./Vertraute Fremde] von ihm erwerben und noch ein paar Interviews lesen.