Eine Stunde mit Aperture 3

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Wie wohl die Meisten schon wissen, ist Aperture 3 vorgestern veröffentlicht worden. Neue Funktionen, schneller und einfach besser soll es sein. Chase Jarvis bewirbt es, ebenso wie Joe McNally. Beides keine kleinen Fische, wie man so schön sagt.

Schon ein mal habe ich über die Wahl zwischen Lightroom und Aperture nachgedacht. Die Entscheidung fiel dann letzten Endes auf Lightroom. Trotzdem mochte ich Aperture schon immer sehr gerne, fing ich doch mal irgendwann damit alles an. Dementsprechend erfreut war ich über die Vorstellung der dritten Version von Aperture. Sie kam für mich vor allem sehr überraschend.
Größter Kritikpunkt für mich war immer die Geschwindigkeit von Aperture und die mangelnde selektive Bearbeitung mit Brushes. In beidem war Lightroom einfach besser, bzw bot die Möglichkeit überhaupt richitg an.

Aperture 3 soll nun um einiges flotter geworden sein, sagt Apple. Und neue Funktionen wie die Brushes bringt es auch mit. Tolle Videos von Profis wie Chase Jarvis zeigt Apple auch in gewohnt toller Manier. Mich hat es überzeugt und ich war wieder Feuer und Flamme für die Software aus dem Hause Apple.

Gestern also installiert und den ersten Import versucht. Leider zeigte mir Aperture immer nur die ersten 31 RAW Dateien an, die in dem zu importierenden Ordner sind. Nach einer Weile Wartezeit zeigte sich, dass Aperture einfach nur ewig brauchte um die restlich 70 in der Vorschau anzuzeigen und so den Import zu ermöglichen. Von Schnelligkeit also keine Spur.
Auch nach dem Import arbeitet das Programm noch weiter und bremst mein restliches System total aus.

aperture_3_anpassungenWeiter geht’s trotzdem. Mit „F“ in den Vollbildmodus, der angepriesen wird, mit „H“ die Anpassenpalette eingeblendet und fleißig an den Reglern gedreht. Leider muss ich auch bei einigen Einstellungen feststellen, dass das alles nicht so wirklich schnell von statten geht wie bei Lightroom. Das ultimative Chaos erreichte ich dann mit den Brushes. Ich habe wie ein wilder auf dem Bild herumgemalt und es tat sich einfach nichts wären mein MacBook auch gut als Fön hätte durchgehen können.
Ich schaltete dann mal kurz mit „F“ wieder in den normalen Modus zurück und dann wieder ins Vollbild zurück. Plötzlich tauchten alle meine Pinselstriche so langsam auf und sie ließen sich auch in ihrer Intensität im Nachhinein noch regulieren. Aber alles verbunden mit Wartezeit.

An diesem Punkt habe ich das Programm wieder geschlossen. Leider.

Ich mag die Oberfläche, die Funktionen, vorallem auch die Organisationsmöglichkeiten, den Leuchttisch und vieles mehr sehr gerne. Aber das alles bringt mir nichts, wenn ich mit Lightroom einfach schneller und flüssiger arbeiten kann.

Ich testete mit einem MacBook Pro, 2,4 GHz Intel Core 2 Duo mit 4GB RAM. Dateien alle auf der internen Festplatte. 12,8 MP RAW Dateien. Das sind natürlich Brocken, aber das muss einfach machbar sein. Es ist immerhin ein professionelles Programm und es wird ja auch auf MacBook’s angepriesen. Lightroom schafft es schliesslich auch. Außerdem decke ich damit sogar die empfohlenen Systemvoraussetzungen ab.

Ich warte derzeit auf meinen 27″ iMac. Wenn der da ist, werde ich den Test erneut angehen und schauen, ob es dann besser läuft. Ich mag die App nämlich eigentlich wirklich gerne.

Aber eins muss man dann vielleicht schon noch bedenken. Funktionen wie die Brushes, hat Lightroom schon in Version 2. Und bald kommt Version 3. Wenn Adobe seinen Job gut macht, wovon ich eigentlich ausgehe, sollte Lightroom 3 Aperture 3 wieder einen Schritt voraus sein.

Soweit meine persönliche, subjektive Empfindung nach ca einer Stunde Benutzung.

Wie sind eure Erfahrungen? Habt ihr es schon getestet? Auf welchem Mac?