Buchreview: Wie man ein großartiger Fotograf wird

IMG_8240

Ich habe, wie ihr wisst, vor kurzem das Buch „Wie man ein großartiger Fotograf wird – Wegweiser in eine Fotopraxis mit Zukunft“ von Dr. Martina Mettner gekauft und es nun auch schon gelesen. Das ging Ratz Fatz.

Vielerorts wurde schon über das Buch geschrieben und gesprochen. Und entweder die Leute waren sehr begeistert oder sie haben es arg kritisiert. Das hat mich besonders gereizt es zu lesen und mir meine eigene Meinung zu bilden. Außerdem erhoffte ich mir ernsthaft etwas von.

Mir war von vornherein klar, dass es kein typisches Fotolernbuch ist und der Titel wohl etwas überspitzt ist.
Als erstes kurz vorweg möchte ich sagen, dass das Layout des Buchs alles andere als toll ist und der Einband farblich nun wirklich keine Daseinsberechtigung hat. Trotz zu geringem Zeilenabstand und teilweise schlecht positionierten Bildern und Bildunterschriften, ging das Lesen flott. Das Buch ist aber nichts für’s Auge.

Aber nun zum Inhalt

Die Kapitel sind recht kurz und es geht Schlag auf Schlag. Mir teilweise etwas zu oberflächlich. Da hätte ich mir gewünscht lieber ein Thema rauszulassen, dafür aber bei einem Anderen mehr in die Tiefe zu gehen.
In der ersten Hälfte des Buches braucht man Durchhaltevermögen. Man bekommt erzählt was man alles falsch macht, dass man die falschen Sachen fotografiert und so weiter. Ich wurde mehr deprimiert alles andere. Auch wenn ich Frau Mettner im Kern der Sache schon recht geben musste. Es war nicht ganz einfach, dass auch zu akzeptieren. Und teilweise stimme ich auch jetzt nicht ganz zu.

Man sollte sich bevor man das Buch liest fragen, bin ich Hobbyfotograf und möchte ich das auch sein oder habe ich mehr vor?
Beide dürfen das Buch gerne lesen, aber können mit anderen Gedanken herangehen.

IMG_8242

Ungefähr ab der Hälfte des Buches, als sie anfängt über ein Fotoprojekt von Anfang bis Ende zu erzählen und auch Fotos daraus zu zeigen, habe ich mich besser aufgehoben gefühlt und auch motiviert. Zwar überzeugen mich die Fotos im ganzen Buch nicht und ich würde wohl noch mehr Vertrauen in die, im Buch getroffenen Aussagen stecken, wenn ich die Fotos besser/professioneller finden würde, trotzdem ist der Inhalt sehr gut. Sie selbst sagt auch, dass die Fotos nicht unbedingt technisch perfekt sind. Aber darum geht es auch im ganzen Buch nicht. Es geht nicht um Technik, sondern um Inhalt der Bilder.

Als zentrale Aussage sehe ich, dass das Fotografieren von Projekten den ambitionierten Fotografen voran bringt, nicht das wahllose Fotografieren und Suchen von Motiven. Außerdem sollte immer die Aussage eines Fotos, der Inhalt, die transportierte Botschaft im Vordergrund stehen und Motivation zum Drücken des Auslösers sein.

Fazit

Alles in Allem war ich streckenweise sehr skeptisch, was ich von dem Buch halten soll, bin aber am Ende mit einem positiven Gefühl aus dem Buch gekommen. Es holt den Hobbyfotografen wieder auf den Boden der Realität zurück und nicht jeder wird das mögen.

Die entscheidene Frage, ob man mit dem Buch etwas anfangen kann, ist, was will ich als Person mit meiner Fotografie erreichen und wo will ich hin?
Möchte ich nur knipsen und die Kamera bedienen können, brauche ich das Buch nicht zu lesen. Möchte ich aber mehr, dann ist das Buch das Richtige.

Für mich haben sich die knapp 30€ gelohnt.