Danke Jay Maisel

Ich hatte bis vor zwei Wochen noch nie von Jay Maisel gehört. Das ist furchtbat, aber ich gebe es zu. Ich kenne viele gute und berühmte (Street) Fotografen noch nicht. Ich sage bewusst “noch” weil ich mich in nächster Zeit mehr mit anderen Fotografen beschäftigen und mehr Wissen erlangen möchte. Was nicht heißt, dass ich mich weniger um meine eigene Fotografien kümmern will. Ganz im Gegenteil.

Jedenfalls kannte ich Jay Maisel nicht. Dann machte mich Stefan auf ihn aufmerksam und dank ihm sah ich ein dreistündiges Video mit ihm bei Kelby Training. Er lief mit Scott Kelby durch die Straßen New Yorks und erzählte, beantwortet Fragen und fotografierte. Wahnsinn. Ich habe so viel gelernt und es hat mich ziemlich bewegt. Seine Sicht, seine Art, dieser ganze Mensch. Aber ein Tipp stach für mich besonders heraus und hat sich seit dem in meinem Kopf festgebissen.

Jay trägt seine Kamera immer mit sich rum. Egal ob er zum Supermarkt um die Ecke geht oder eine andere Stadt besucht. Er sagt, wenn er die Kamera immer dabei hat, muss er nie gezielt raus gehen um zu fotografieren. Er ist immer am Fotografieren, egal wo er ist oder hin geht.

So simpel das ist, so genial ist es. Ich habe bisher auch meist gezielt meine Kamera geschnappt und bin raus gegangen um Fotos zu machen, nichts anderes, und bin dann wieder nach Hause gekommen. Oft bekommt man aber den Arsch nicht hoch und bleibt auf der Couch sitzen. Schluss damit. Ich muss mich nicht mehr aufraffen. Ich fotografiere einfach IMMER.

Ganz abgesehen davon hat er in mir wieder die Lust auf Farbfotografien geweckt und gezeigt, dass Streetfotografie nicht schwarz/weiss sein muss.

Jay trägt seine dicke Nikon D3s mit einem 28-300mm mit sich rum. Das ist mir persönlich derzeit etwas schwer und groß. Aber ich kann es verstehen. Er will die beste Qualität. Vielleicht ändert sich meine Sicht darauf irgendwann. Aber für jetzt habe ich, so glaube ich, mit der x100 den perfekten Kompromiss aus Größe, Gewicht und Bildqualität gefunden.

Danke Jay.