10 einfache Regeln für echte Streetfotografie

Da es offenbar einigen nicht ganz klar ist, was Streetfotografie überhaupt ist, möchte ich euch gerne helfen und das mal auf den Punkt bringen. Wenn ihr euch an diese zehn einfachen Regeln haltet kann euch auf dem Weg zu einem großen Streetfotografen wirklich nichts passieren.

  1. Streetfotografie ist in erster Linie mal schwarzweiß. Ein Farbfoto kann von vornherein keine Streetfotografie sein. Das liegt einfach in der Natur der Sache und sollte jedem klar sein. Das hat uns der Vater der Streetfotografie, Henri-Cartier Bresson, doch ganz klar mit auf den Weg gegeben.
  2. Ein Streetfoto muss ordentlich Körnung im Bild enthalten. Dabei ist es egal ob man von vorn herein mit ISO 3200 fotografiert oder nachher per Lightroom ordentlich Korn rein bläst. Ohne Körnung, kein Street. So simpel.
  3. Ein echtes Streetfoto sieht immer analog aus. Wenn ihr digital fotografiert, könnt ihr Kratzer, Staub und einen Rahmen ganz einfach per Bildbearbeitung hinzufügen.
  4. Ein Streetfoto darf keinen Schärfeverlauf haben. Wer mit einer Blende unter f/11 fotografiert, hat von vornherein verloren und hat auch keine Chance mehr in der Nachbearbeitung etwas zu retten. Also achtet darauf eure Kamera immer gleich richtig einzustellen. Ein Versuch wäre es die EXIF Daten zu fälschen, vielleicht merkt es ja niemand.
  5. In der Streetfotografie wird nicht fokussiert. Lasst euch bloß nicht dabei erwischen wie ihr den Fokus selektiv setzt. Der Fokus wird immer auf 0.2 – 3m eingestellt und dann wird einfach draufgehalten. Hauptsache der Moment ist echt. Man muss die Straße riechen können. Zur Not pinkelt ihr aufs Foto.
  6. Streetfotos können nur mit Messsucherkameras gemacht werden. Im Idealfall habt ihr eine Leica. Besser eine M9 als eine M8 und wenn ihr richtig gut sein wollt, greift ihr zu einer analogen M Kamera. M7 oder M6. Andere Messsucherkameras sind erlaubt, aber nicht gerne gesehen. Am besten ihr klebt die Logos an der Kamera ab. Wie das geht könnt ihr euch sehr gut bei den DSLR-Knipsern abschauen.
  7. Geht nah ran. Damit ein Foto ein Streetfoto sein kann, dürft ihr nicht weiter als einen Meter von eurem Motiv entfernt sein. Und gnade euch Gott, wenn ihr ein Foto croppt!
  8. Streetfotografie passiert spontan. Es ist also unabdingbar, dass ihr eure Kamera immer dabei habt. Nicht nur dabei, auch immer in der Hand. Ein geplantes Foto ist kein Streetfoto. Merkt euch das. Und wer ein mal ohne Kamera aus dem Haus geht muss beim nächsten mal zwei Kameras mitnehmen um es wieder gut zu machen.
  9. Wer sich Streetfotograf nennt, darf auf gar keinen Fall nett zu Menschen sein. Ihr müsst Menschen hassen, sie in den unmöglichsten Situationen fotografieren und euch auf gar keinen Fall erwischen lassen. Sollte man euch doch sehen, geht ihr einfach schnell weiter und tut so als hättet ihr nichts gemacht. Redet unter keinen Umständen mit den fotografierten Personen, sie könnten etwas gegen die Veröffentlichung der Fotos haben. Ist das mal der Fall, zeigt ihr sie einfach trotzdem. Respekt vor Menschen hat in der Streetfotografie nichts zu suchen.
  10. Jeder der euch sagt ihr wärt kein Streetfotograf versteht nur nicht was echte Streetfotografie ist. Echte Streetfotografie muss langweilig aussehen und niemand darf sie verstehen.