Analoge Enttäuschung?

Ich habe nun endlich die ersten beiden Filme Koda Portra aus meiner Olympus XA aus der Entwicklung zurückbekommen und bin leider etwas enttäuscht. Ich weiß nicht genau was ich erwartet habe, aber irgendwie haben mich die Bilder nicht so umgehauen wie ich gehofft hatte. Dieser Analog-Look den ich so liebe und mir gewünscht habe ist einfach nicht da. Das Korn fehlt, die Farben sind einfach nur langweilig und die Schärfe ist nicht vorhanden. Bei einigen habe ich den Fokus auch einfach selbst versemmelt und insgesamt ist meine fotografische Leistung auch eher gering ausgefallen, dennoch… Dazu kommt noch, dass das Papier glänzend ist, was nicht so mein Geschmack ist, aber in diesem Fall nicht anders ging.

Insgesamt fiel das Ergebnis jedenfalls eher enttäuschend aus, auch wenn ich immerhin überhaupt Fotos auf den Film habe bannen können, was ja an und für sich vielleicht auch schon als Erfolg zu verbuchen ist.

In der Olympus ist jetzt noch ein Tri-X drin, den ich voll machen und dann auch in die Entwicklung geben werde – aber wo anders – und dann schauen wir mal wie mir das gefällt.

Hallo Olympus XA!

xa

Vor ein paar Tagen ein paar Portra Fotos aus der Olympus XA gesehen und sofort gewusst, das will ich. Eine gut erhaltene XA gefunden, gekauft und nun geht’s los. Ich dachte eh schon wieder seit ein paar Wochen über Analog nach, da kam mir diese Entdeckung sehr gelegen. Und zwei Tri-X 400er hatte ich eh noch. Portra und Tri-X, was will man mehr?

Foto

wolf_20121219_011

Hamburg, Dezember 2012, Leica M6

Gedruckt

Processed with VSCOcam with f2 preset

Als Martin Gommel mich vor ein paar Wochen in Hamburg besuchte haben wir neben vielen anderen fotografischen Themen auch mal wieder über das Drucken von Fotos gesprochen und waren uns einig, dass wir das beide viel zu selten machen und wir das ändern müssen. Martin kam dem recht schnell nach:

Letzte Woche habe ich dann endlich nachgezogen und sage und schreibe 143 Fotos bei Saal Digital in Auftrag gegeben. Mit weißem Rahmen. Matt. Der Druck ging flott und die Fotos wären Samstag schon bei mir gewesen, hätte ich sie nicht ins Büro schicken lassen. So haben sie erst heute den Weg in meine Hände gefunden und ich muss sagen, ich bin äußerst begeistert. Die Druckqualität ist hervorragend.

Und wieder einmal muss ich feststellen welch großen Unterschied es macht ein Foto gedruckt in der Hand haltend anzuschauen im Gegensatz zum Betrachten am leuchtenden Display. Ein Foto wird viel lebendiger, man entdeckt mehr Details und kann sich ganz anders damit auseinander setzen. Ich bin begeistert und mein erster Gedanke war „ich will Fotos nur noch gedruckt zeigen und nicht mehr digital online“. Was im ersten Moment verrückt klingt, wäre vielleicht sogar möglich. Ich könnte regelmäßig günstige, kleine Fotobücher anbieten oder tatsächlich Fotoserien gedruckt verschicken. Keine ausgereifte Idee, nur ein kleines Hirngespinst.

Ich werde jedenfalls von nun an regelmäßig meine Fotos drucken und es genießen sie in den Händen zu halten und neben einem digitalen auch ein offline Archiv aufbauen. Und ich freue mich schon jetzt darauf jedem, der es möchte meine Fotos in die Hände zu geben statt sie auf dem Display zu präsentieren.

Jürgen Teller: „Dieser ganze digitale Scheiß verunsichert“

Ein ganz tolles Interview mit Jürgen Teller in der Welt:

Ich bin als Fotograf nicht dafür da, ein Urteil darüber zu fällen, wer schön ist und wer nicht. Ich bin auch nicht auf der Suche nach den schönsten Menschen der Welt. Und meine Bilder sollen keine Statements sein, die besagen: Diese Menschen hier sind schön, andere fotografiere ich erst gar nicht. Das würde ja überhaupt keinen Sinn machen. Was mich letztlich einzig und allein interessiert, ist die Interaktion zwischen zwei Menschen. Einer von denen bin ich, der Fotograf. Und wenn mich diese Begegnungen berühren, dann ist es gut. Am Ende ist doch alles ganz einfach: Ich möchte meiner Verantwortung als Fotograf gerecht werden. Und ansonsten möchte ich eine schöne Zeit haben im Leben.

via Kwerfeldein

Gedankenverloren

Der Blick

Junge

Junge mit Trinkflasche

Hund in U-Bahn

Rückblick auf meinen Ausflug ins Analoge mit der Leica M6

Kurz bevor ich über Weihnachten und Silvester nach Kassel gefahren bin, habe ich noch die drei Filme entwickeln lassen, die ich mit der geliehenen Leica M6 geschossen hatte.
Ich war echt gespannt ob überhaupt ein vernünftiges Fotos dabei sein würde. Denn vorher hatte ich noch kein einziges analoges Foto entwickeln lassen. Ebenso war das Film einlegen und manuell belichten neu für mich. Dass ich wirklich viel Spaß hatte, habe ich ja bereits erzählt. Aber wie sind denn nun die Ergebnisse?

Gemacht habe ich insgesamt 110 Fotos und ich finde, da sind schon ein paar Gute dabei. Aber natürlich auch einiger Unsinn, aber viel Ausschuss hat man ja, besonders in der Streetfotografie, eigentlich immer. Ich freue mich jedenfalls, dass ich die Filme richtig eingelegt und zum Großteil vernünftig belichtet habe. Den manuellen Fokus war ich ja schon von der M9 gewohnt und da kam ich auch recht schnell wieder mit klar. Generell fühlen sich die M Kameras relativ gleich an, egal ob analog oder digital. Und beide machen einfach viel Spaß. Vielen Dank noch mal an Christian für das Leihen der M6.

Werde ich mir eine analoge Kamera kaufen und öfter auf Film fotografieren? Ich bin mir nicht sicher, aber wohl eher nicht. Zwar hat es Spaß gemacht und ich mag auch die Ergebnisse, aber ich fühle mich einfach besser, wenn ich nicht für jedes Foto bezahlen muss, wenn ich zu Hause die Fotos einfach auf das MacBook überspielen kann und nicht erst irgendwo hinbringen und wieder abholen muss. Selbst entwickeln möchte ich derzeit nämlich nicht. Will es aber auch nicht für immer ausschliessen.

Ich sehe es als einen schönen Ausflug in eine etwas andere fotografische Welt, der mir viel Spaß gemacht hat und den ich auch nicht missen möchte. Aber jetzt wird erstmal weiter digital fotografiert.

Weitere Fotos wird es dann im Laufe der nächsten Tage und Wochen geben.