Träume und falsche Vorstellungen von Fotografen

Bryan Formhals in The Dreams and Delusions of Photographers:

I admire dreamers and think you have to be one if you want to be an artist. But there’s a dangerous side effect to being a dreamer and that’s self-delusion.
The internet is a pretty awesome and powerful tool for distributing photography and building connections, but I also think we sometimes overestimate the true value we’re creating.

Das ist genau, was Paul Ripke mir an meinem Tag mit ihm sagte. Life of Paul sei eine tolle Sache, die er macht, weil sie ihm Spaß bringt. Allerdings hätte es ihm nichts für seinen Job gebracht. Die Leute, die über Jobs entscheiden, wären nicht die, die sich Life of Paul im Netz anschauen.
Das leuchtet mir zum Teil zwar ein, zum anderen glaube ich aber nicht, dass es gar nichts bringt. Bekanntheit im Netz generiert eine generelle Aufmerksamkeit für die Person. Das mag in verschiedenen Branchen unterschiedlich wichtig sein, aber sie ist da.

In der Fotografie im Speziellen kommt es stark darauf an welche Jobs man haben möchte. Wenn ich Hochzeitsfotograf bin, dann bringt mir eine starke Präsenz im Netz deutlich mehr als wenn ich versuche Jobs für große Werbekampagnen zu bekommen.

We’re living through a very interesting time for creatives and artists. There are certainly immense challenges but also new opportunities that are emerging almost daily. Why should we limit ourselves to the old models or the way its always been done? That’s not very interesting.

Yep, und genau deswegen wird es in Zukunft noch viel Raum geben, den man nutzen kann. Und das Netz ist einer davon, wahrscheinlich sogar der größte. Entscheidend ist, dass man sich gut verkauft und etwas eigenes macht. Einen neuen Weg geht, Sachen ausprobiert. Gutes wird immer seinen Weg an die Öffentlichkeit finden. Allerdings ist der Weg mit großer Bekanntheit der Person deutlich schneller absolviert.

Was ich eigentlich sagen will. Ein guter Artikel, der zum Nachdenken anregt.

Gasteintrag von Melanie Joos: Wie fühlt sich das denn so an, wenn man Bilder ausstellt?

Martin fragte mich, ob ich nicht Lust hätte, einen Gastbeitrag bei ihm zu veröffentlichen. Lust ja, aber zu welchem Thema? Zu Ausstellungen könnte ich was sagen. Und nach einigem Hin und Her wurde daraus: Wie fühlt sich das denn so an, wenn man Bilder ausstellt?

Ich bin in einem gemeinnützigen Fotoverein in Karlsruhe. Das ist ein ziemlich junger Verein der richtig gute Sachen macht. Deshalb bin ich Mitglied.
Im vergangenen Jahr wurde zum ersten Mal die so genannte Fotowoche organisiert. Alle Mitglieder hatten die Möglichkeit eine Auswahl ihrer Arbeiten in den Vereinsräumlichkeiten zu präsentieren. Eine Woche lang. Da in dieser Woche täglich auch noch Programm statt fand, war abzusehen, dass viele unterschiedliche Besucher kommen würden.

Auch ich hatte in diesem Zusammenhang die Möglichkeit, Bilder zu präsentieren. Die Auswahl war jedoch eine Herausforderung. Zunächst dachte ich, dass ich nichts finden würde, was ich zeigen möchte, wurde dann aber doch fündig. Es waren vielleicht nicht meine besten Bilder, aber es wurden die, die mir persönlich am wichtigsten waren, hinter denen ich stand. Auf die ich in gewisser Weise stolz war.

Fünf Bilder sind es geworden, die gedruckt, geklebt (Passepartout) und gerahmt werden mussten. Dinge, mit denen ich mich zuvor nie beschäftigte. Ich war froh, Ansprechpartner im Verein zu haben, die mir dabei halfen und die wichtigsten Fragen beantworteten. Dadurch blieb mir eine Menge Ärger und Nerverei erspart.

Mehr lesen

What’s the point of popular?

Großartiger, kurzer, auf den Punkt gebrachter Artikel. So wie man es von Seth Godin gewohnt ist. Lesen und mal kurz drüber nachdenken, bevor man die „Promis“ anhimmelt und an ihren Platz will.

Dennoch kommt man für gewisse Dinge/Projekte nicht umhin eine gewisse Popularität aufbauen zu müssen, bzw vereinfacht es die Sache.

Einfach schlägt kostenlos, eine Antwort auf „Raubkopieren ist eigentlich total okay.“

Bevor ihr hier weiterlest, lest erstmal Marcels Eintrag, denn darauf beziehe ich mich hier.

Gemacht? Gut, weiter geht’s.

Ich würde nicht so weit gehen und sagen, dass Raubkopieren eigentlich total okay ist, allerdings stimme ich Marcels Ansichten zu. Es gibt einen Grund wieso so viel Raubkopiererei betrieben wird und es gibt auch eine Lösung dafür.

Einfach schlägt kostenlos. Davon bin ich fest überzeugt. Denn genau das, was Marcel im obigen Zitat beschreibt hasse ich. Es macht keinen Spaß, es dauert lange und am Ende ist die Qualität des Filmes auch noch unter aller Sau – um es auf gut deutsch zu sagen. Seit dem iTunes Store und der Möglichkeit ohne großen Aufwand gute Qualität zu bekommen, gebe ich lieber ein paar Euro für einen Film aus, auch wenn ich den Preis für einen geliehenen Film noch etwas zu hoch finde und ich einiges für Netflix in Deutschland geben würde.

Gleiches gilt für Spotify, mit dem ich eine wahnsinnig große Auswahl Musik habe, die ich von überall aus streamen kann und sogar offline auf dem iPhone verfügbar machen kann und das alles für ca. 15€ im Monat. Da spare ich mir gerne den Stress mit Torrent’s, dem schlechten Gewissen und möglichen rechtlichen Konsequenzen.

Ich bin kein sonderlicher Menschenfreund und ich glaube auch nicht an das Gute im Menschen, aber ich bin mir sicher, dass Netflix und Spotify das sind, was den Durchschnittsdeutschen vom Raubkopieren wegbringen würde.

An dieser Stelle stimme ich Marcel nicht ganz zu. Zum Einen habe ich den Glauben in das Gute im Menschen noch nicht verloren, aber das ist ein anderes Thema, und zum Anderen bezweifle ich, dass Spotify und Netflix den Durchschnittsdeutschen vom Raubkopieren wegbringt. Ich denke, man muss hier unterscheiden zwischen dem Ottonormalverbraucher wie meinen Eltern oder Großeltern und uns, der „Generation Internet“.

Ich glaube der normale Mitbürger ist noch nicht so weit, dass er solche Dienste regelmäßig nutzen würde, bzw. sie gar nicht so häufig braucht. Im Gegenteil zur jüngeren Generation wie meinem Bruder (15), für den sowas perfekt wäre, dem allerdings als Schüler noch das Geld fehlt. Aber ich glaube, sobald diese Generation das nötige Kleingeld hat, wird sie den Vorteil des stressfreien, einfachen, schnellen, qualitativen und sicheren Vorgangs gerne in Anspruch nehmen und zu schätzen wissen.

Ein anderes Probleme sehe ich derzeit noch bei der Internetgeschwindigkeit. Klar, das Netz ist schon wahnsinnig viel besser geworden, aber trotzdem gibt es noch eine relativ große Zahl, die kein DSL-Anschluss haben (können). Andere wiederum haben DSL, aber nur so Dorf-DSL. Wenn der Sohn und die Tochter da über Spotify Musik streamen würden und die Eltern gleichzeitig einen Film laden wollen, macht das auch keinen Spaß mehr.

Ich denke bis sich Dienste wie Spotify und Netflix für die breite Masse durchsetzen wird noch etwas Zeit vergehen. Aber es ist auf jeden Fall der richtige Weg und die einzige Chance das Raubkopieren einzudämmen. Denn „einfach schlägt kostenlos“.

UPDATE

Was mir gerade noch einfällt. Ich glaube auch, dass die Geräte derzeit noch ein Problem darstellen. Ich schaue Filme auf Macbook und iPad und höre Musik auf MacBook und iPhone. Ich denke aber nicht, dass das der Normalzustand des Durchschnittsdeutschen ist. Da werden Geräte gebraucht, die entweder Internetfähig sind oder Geräte, die die Daten vom Computer auf die Stereoanlage, bzw. den Fernseher bringen. Das sind zusätzliche Kosten und technische Hürden was die Einrichtung angeht.

Die Qual des Wals.

Heute morgen war ich beim Bäcker. Mit einem Schwall von Menschen aus der ankommenden U-Bahn kam ich als erstes in den Laden und war dran. Ich konnte mich auf dem Weg noch nicht so richtig entscheiden, was ich denn eigentlich frühstücken wollte. Und dann stand ich vor dieser riesigen Auswahl und musste mich entscheiden, und das möglichst schnell, weil die Leute hinter mir schon drängelten. Blöd.

Ich hasse diese, für mich oft viel zu große Auswahl. Dieses Ãœberangebot was einen vor die Qual der Wahl stellt. Muffins, Franzbrötchen, Franzbrötchen mit Schoko, Franzbrötchen mit Pistazie, Käsebrötchen, Rosinenbrötchen, Zimtschnecken, Kornecke mit Frischkäse und Pute, Schnitzelbrötchen, Vollkornschnitzelbrötchen, Bagel mit Tomaten, Bagel mit Käse, Croissant, Käse-Schinken-Croissant, Schokobrötchen, und und und. Das macht mich fertig.

Als ich dann mit zweierlei Sachen wieder vor der Tür stand fiel mir auf, dass mir nicht nur das Angebot des Bäckers zu schaffen macht, sondern ich auch in viele anderen Bereichen des Lebens die zu große Wahl nicht mag.
Früher bei Computer-Rollenspielen machte mich das schon verrückt. Tausende Möglichkeiten Fähigkeiten in einem Fähigkeitenbaum zu kombinieren, Millionen Ausrüstungsgegenstände und Tränke. Ständig war man nur am Vergleichen, Austauschen, Kaufen und Verkaufen. Dabei wollte ich doch nur die Story genießen und Monster prügeln.

Mehr lesen

Eine Ode an den Filmabspann

Ich mag Filmabspänne. Ich kann nicht verstehen, wie der Großteil des Kinosaales nach der Schlussszene eines Filmes sofort aufspringt und das Kino hektisch verlässt.

Ich bleibe gerne sitzen und „lasse den Film erstmal sacken“. War der Film gut, bin ich so kurz nach Ende auch noch total in der Filmwelt gefangen und der Abspann hilft mir auf eine langsame Art und Weise wieder in die Realität zurück zu finden. Das mag doof klingen, ist aber so.
Ich finde es beruhigend und lasse dann gene den Film oder bestimmte Szenen nochmal Revue passieren.

Besonders wichtig ist auch gute und zum zuvor gelaufenen Film passende Musik. Sie setzt die richtige Stimmung.
Ich finde es auch immer wieder beeindruckend wieviele Menschen an so einem Film mitgewirkt haben (auch wenn man es gar nicht schafft alle Namen wirklich zu lesen) und besonders gegen Ende schaue ich auch gerne von welchen Künstlern die Musik war.
Jeder Abspann hält eigentlich immer irgendeine Ãœberraschung bereit.

Ganz abgesehen davon lohnt es sich bei einigen wenigen Filmen den kompletten Abspann bis zum Ende zu gucken, da manchmal noch eine kleine Szene folgt. Wäre doch doof, würde man die verpassen.

Die Frage nach dem WAS.

Wenn ich eine gewisse Zeit, seien es ein paar Tage oder Wochen, nicht fotografiert habe, dann bekomme ich so ein Kribbeln in den Fingern. Ein Kribbeln, das mich zur Kamera greifen lässt.

Mir fehlt dann der Blick durch den Sucher, das Komponieren von Bildern und das Festhalten von Momenten.
Zwar betrachte ich meine Umgebung immer aufmerksam und sehe ständig Fotomöglichkeiten und halte sie, wenn möglich, auch mit dem iPhone fest, doch ist es trotzdem etwas anderes, wenn ich mit der 5D unterwegs bin, rein um Fotos zu schiessen.

Gerade ist es wieder soweit. Die Finger kribbeln und ich muss dringend Fotos machen. Jetzt war ich heute morgen auf dem Weg ins quote.fm Loft, hatte die Kamera dabei und wollte unbedingt auf den Auslöser drücken. Nur leider hatte ich einfach keine Idee wohin ich gehen könnte, was ich fotografieren könnte und einfach kein Thema, nichts. Kalt und nass war es zu allem Ãœberfluss auch noch.

Einfach irgendwas fotografieren funktioniert (meist) nicht. Ich brauche zumindest eine kleine Idee, worum es gehen soll, was ich machen will. Also bin ich, leicht deprimiert und mit einer handvoll witzloser Fotos, ganz normal am Schreibtisch gelandet. Hat wohl heute morgen noch nicht sein sollen.

Ich weiß auch gar nicht so genau warum ich das hier aufschreibe oder was ich damit sagen will. Irgendwie musste ich es einfach nur loswerden.

Die Liebe Fotografie

Als ich vorgestern Abend zum ersten Mal ein Konzert fotografiert habe ist mir ein Licht aufgegangen. Und zwar ist mir klar geworden, dass ich nicht auf ein besonderes Genre der Fotografie eingeschossen bin. Natürlich habe ich Favoriten und diese kristallisieren sich auch immer mehr raus, aber insgesamt habe ich eine Liebe für die Fotografie.

Egal ob ich eine Hochzeit fotografiere, auf einer privaten Party Schnappschüsse mache, ein Konzert fotografiere, Stills einer Paprika schiesse, mich für MotoCross-Fotos dreckig mache oder alleine auf Fototour durch Stadt oder Land bin, sobald ich die ersten zwei, drei Fotos gemacht habe, ist es um mich geschehen und ich bin voll drin. Mit jedem Auslöserdrücken will ich dann nichts anderes mehr als ein immer besseres Foto machen, bis die Karte voll ist. Ich vergesse auch einfach alles um mich herum und werde von Minute zu Minute mutiger. Ich liege halb auf dem Boden oder klettere auf Stühle, mache Fotos von absurden Dingen oder traue mich näher an Menschen heran (Close Up Portrait mit 50mm am Vollformat).Wie sagte Steffen so schön zu mir (sinngemäß): „Den Leuten nahe zu kommen ist mir nicht unangenehm, nach der Hochzeit keine guten Fotos von der Feier und den Menschen zu haben, wäre es schon.“ Das hat mir sehr geholfen und ich denke immer wieder daran, wenn ich mal wieder etwas Absurdes vollbringe um ein Foto zu machen, dass in meinem Kopf vielleicht etwas besonderes sein könnte. Natürlich ist es das nicht immer. ;)

Aber ich drifte ab. Was ich eigentlich nur sagen wollte, ist, dass ich die Fotografie liebe. Nicht „Landschaftsfotografie“ oder „Konzertfotografie“ oder „Whateverfotografie“ im Speziellen. Ich liebe es eine Kamera in der Hand zu halten und die Welt für einen Augenblick so an- und fest zu halten wie ich sie sehe. Und dieses Gefühl habe ich jedes Mal aufs Neue. Ich will fast schon sagen von Mal zu Mal immer mehr.

Und trotzdem versuche ich mein(e) Genre zu finden um irgendwann darin auch wirklich richtig gut zu sein.

Nun genug geschwafelt. Aber ich wollte das einfach mal los werden.

Zack Arias über den übersättigten Fotomarkt

Ein sehr passender Artikel, der viele von uns betrifft. Mich derzeit sogar sehr, da ich mich immer weiter ins „Fotografenmeer“ hinaus wage und meinen Platz suche.

Zack Arias spricht über den gesättigten Foto(grafen)markt. Ãœber das Verhalten von den „alten Hasen“ und den „Neueinsteigern“. Wer nimmt wem die Jobs weg, wer ist zu billig, und wie gehen wir damit um? Ein aktuelles Thema, guter Artikel. Nehmt euch einen Moment Zeit und lest ihn.

I’m right here part of it all. I’m part of the over saturated market. You’re part of the over saturated market. Don’t bitch and moan and complain about it because you’re in it with the rest of us.

So it’s competitive. Guess what? Photography has always been competitive.

So. Yeah. Over saturated. Your attitude should shift from “This sucks.” to “So what?”.

Over saturated market you say? You can blame me.

Stimme Zack zu und ich glaube fest daran, dass sich Qualität durchsetzt. Immer. Wer gut ist, hart arbeitet und alles daran setzt, wird seinen Markt finden.
Was nicht bedeutet, dass es nicht auch „schlechte“ Fotografen gibt, die ihren Lebensunterhalt verdienen. (Soweit man Fotografie überhaupt mit schlecht oder gut bewerten kann. Aber das ist ein anderes Kapitel.)