Gedanken zur Fotografie und mir

Ich verdiene derzeit kein Geld mit der Fotografie. Das ist okay und gut so. Ich behaupte einfach mal, ich könnte einen (kleinen) Teil meines Lebensunterhalts mit der Fotografie verdienen oder mir zumindest in der Sommerzeit ein weiteres Einkommen generieren. Nämlich mit Hochzeitsfotografie. Ich hätte dieses Jahr fünf oder sechs Hochzeitspaare begleiten können, aber ich habe mich dagegen entschieden.
Das hat verschiedene Gründe (gehabt). Ich habe Spaß an Hochzeiten, es gibt tolle Momente und Bilder. Aber wenn ich so durch die gängigen Blogs schaue habe ich das Gefühl, ich habe mich satt gesehen an den irgendwie immer gleichen Paarfotos. Schöne Bunt, geringer Schärfentiefe, und so weiter. Ich möchte niemandem auf die Füße treten. Das sind tolle Fotos, aber ich habe nicht das Gefühl, dass es das ist, was ich gerade unbedingt machen möchte, obwohl ich sicher auch Spaß daran hätte. Und wer weiß, vielleicht sieht das in einem halben Jahr auch schon wieder ganz anders aus.
Im Ãœbrigen habe ich das Gefühl, dass Steffen da versucht seinen eigenen Stil zu finden und aus diesem typischen Muster so allmählich raus fällt. Das finde ich sehr gut und wäre auch mein Versuch, aber dazu fehlt mir ganz sicher noch das Können und die Stilentwicklung. Aber das ist ein anderes Thema.

Ich fotografiere derzeit hauptsächlich auf der Straße. Das alltägliche Leben, versuchte interessante Dinge und Momente zu finden und halte fest, was mich anspricht. Das ist schön. Geld verdient man mit Streetfotografie allerdings nicht. Das hindert mich aber nicht daran sie zu betreiben, weil ich es großartig finde.
Ich denke in letzter Zeit aber immer häufiger darüber nach in welchem Bereich der Fotografie ich wohl gerne meine Kröten verdienen würde. Wo ich hin passe, was mir liegt, woran ich Spaß habe, wofür ich “brenne”.
Ich habe ja mal einen Tag mit Paul Ripke im Studio verbracht und habe dort relativ fest gestellt; Studio ist nichts für mich. Das typische Advertisingbusiness, Modeshoots, Fashion, Models und sowas. Nicht meine Welt.
Landschaftsfotografie. Fine Art. Tolle Sache, aber damit Geld zu verdienen, neee, das ist nicht so einfach. Und die Landschaftsfotografie ist seit einiger Zeit auch schon aus meinem Blickfeld gewandert, auch wenn ich viele Fotos sehr schön finde.
Sportfotografie, wie sie der Stefan betreibt. Ah ne, da würde ich mir am Spilfeldrand viel zu sehr festgekettet vorkommen und ich glaube es würde mir auch relativ schnell zu langweilig. Und dieses ganze schwere Equipment….
Still Life und Foodfotografie ist eine spannende Sache, habe ich früher gerne mit rumexperimentiert, finde ich, vorallem den Foodbereich auch immer noch interessant. Aber den ganzen Tag an Objektven arbeiten, die da rum liegen. Mal vielleicht, aber nicht auf Dauer.
Ja, gar nicht so einfach. An allem habe ich was auszusetzen.
Aber was ist denn mit dem Editorialbereich, der leicht zur Dokumentarfotografie übergeht?
Ich habe noch nicht so richtig viel Ahnung davon oder wie man da vielleicht rein kommt. Aber ich glaube das ist der Bereich, in den ich möchte. Eine Geschichte mit Bildern erzählen. Menschen begleiten. Wenig dirigieren, mehr beobachten und festhalten. Dokumentieren. Aber trotzdem schön in Szene setzen. Abwechslungsreich, dynamisch, herausfordernd.
Es ist vermutlich auch einer der schwierigsten Bereiche, weil man eigentlich ein Allrounder sein muss. Ich habe mich schon immer in allen Bereich als “Allrounder” gefühlt und selten als Spezialist. Ich habe da ja mal drüber geschrieben.

Ich bin gerne Webentwickler. Ich finde das ganze Netz und alle Entwicklungen, die sich tuen verdammt geil. Ich sitze auch gerne am Bildschirm, ja, ich geb’s zu. Ich arbeite gerne in Projekten und lerne Neues.
Und trotzdem brennt in mir die Leidenschaft für die Fotografie. Für Bilder. Ich bin sicher irgendwann in der Zukunft möchte ich – zumindest einen Teil – meines Einkommens durch Fotografie bestreiten können. Das ist keine Entscheidung die ich getroffen habe, sondern so ein Gefühl tief da unten in Magengegend, das ich habe und mir sagt, dass es mal so sein wird oder dass ich es zumindest irgendwann will.

Es gibt nur eine Sache vor der ich Angst habe: Den richtigen Moment verpassen und irgendwann da stehen, zurück blicken und zu mir sagen: Mensch Martin, warum hast du es nicht früher versucht. Vielleicht ist es aber auch einfach schön, das Geld nicht mit der “Liebe” verdienen zu müssen. Wer weiß das schon.

Das waren Gedanken – roh und direkt aus meinem Kopf in den Blog.

Finde heraus, was du fotografieren willst!

photoinspiration

Mir persönlich geht es ja so, dass ich viele Genres der Fotografie sehr mag. Mir gefallen viele Stile und ich bin relativ offen für alles. Ich hatte schonmal irgendwann erwähnt, dass das ja gut, aber auch irgendwie schlecht ist. Offen zu sein für alles, ist definitiv gut. Aber das Problem liegt bei den eigenen Fotos. Dadurch, dass mir so vieles gefällt schwanke ich immer und immer wieder bei dem, was ich denn gerne fotografieren möchte.

Diese Vielfalt in meinem Geschmack und die andauernden Schwankungen hemmen meine fotografische Entwicklung. Zum einen wird Equipment gekauft, das für den einen Bereich gut ist, aber für den anderen nicht. Wenn sich der Schwerpunkt dann schnell ändert, sitzt man da und hat teures Geld in die falsche Ausrüstung investiert.
Mal ganz davon abgesehen, dass man nirgends richtig gut wird und es eher frustriert als befriedigt.

Also habe ich mir vorgenommen das zu ändern. Mir ein Thema/Genre zu suchen und das dann ertsmal richtig auszuweiden. Etwas gezielter vorgehen und auch dabei bleiben. Denn ich bin sicher, dann werden die guten Ergebnisse auch kommen.
Um mich aber festzulegen – und jetzt kommen wir zum eigentlichen Kern des Beitrags – habe ich vor Flickr und generell das Web durchzuschauen und die Fotos heraus zu suchen, die mich wirklich berühren, die etwas in mir auslösen und bei denen ich denke „hey, sowas will ich auch fotografieren“. Alle Fotos bei denen sich dieses Gefühl auftut, speichere ich in meinem „photoinspiration“-Ordner und werte das dann aus.

Natürlich werde ich nicht nach der Statistik gehen und mich für ein Genre entscheiden, nur weil ich 2 Fotos mehr von diesem gespeichert habe. Aber man wird sicher einen guten Ãœberblick bekommen. Und auch beim intensiven betrachten und suchen der Bilder merkt man schon, was einem wirklich zusagt.

Ich kann euch nur empfehlen das auch mal zu tun. Rumzusurfen, Flickr zu durchblättern und mal intensiv zu schauen, welche Fotos euch tief in euch drin berühren und etwas in euch auslösen. Bei welchen Fotos ihr euch denkt „das ist es, das will ich machen“.

Nicht, dass ihr mich falsch versteht. Ich will nicht mein Leben lang nur die eine Sache fotografieren, ich will auch testen und neues entdecken. Aber ich denke gerade am „Anfang“ ist es wichtig, sich erstmal auf eins zu konzentrieren, die Energie zu bündeln, um gute Ergebnisse zu erzielen und motiviert zu bleiben.

Wie geht es euch? Habt ihr Ähnliches schonmal gemacht oder kennt ihr schon genau euer Genre oder ist euch das auch gar nicht so wichtig?

Faszination Fotografie

faszination_fotografie

Die Fotografie fasziniert mich und wahrscheinlich auch euch sehr stark. Sonst würdet ihr wohl kaum hier lesen. Mich fasziniert sie oft so sehr, dass ich gar nicht weiß wo ich anfangen soll zu staunen und zu bewundern. Mir gefallen Landschaften, Portraits, Sportfotos, Macroaufnahmen, Foodfotos und noch vieles mehr.

Auf den ersten Blick mag das ganz gut klingen. Ich bin offen für alles und kann mich für vieles begeistern. Im sogenannten Alltag erweist sich das allerdings eher als Problem. Ich kann mich schlecht für eine Richtung entscheiden. Ich mache mal hier was, mal da was, aber nichts richtig. Stilfindung ist so eher schwierig und das Equipment wächst und wächst. Aber in alle möglichen Richtungen.

Die Fotografie bietet einfach eine so große Vielfalt, dass es mir schwer fällt mich auf ein Thema zu konzentrieren und einen eigenen Stil herauszuarbeiten.

Wie geht es euch da? Habt ihr ein eindeutiges Lieblingsgenre? Könntet ihr euch „Portraitfotograf“ oder „Landschaftsfotograf“ nennen oder wisst ihr auch noch nichts so richtig, wo ihr eigentlich steht?

(Beim Erstellen der obigen Grafik fiel mir gerade auf, dass sich mein Stil in letzter Zeit entwickelt hat. Interessant.)