Gastartikel: Back to Basics – MF Objektive, Teil 2

Jetzt geht es aber endlich los mit dem Fotografieren!

Jetzt ist die ganze Technik und Theorie sicherlich auch wichtig, aber ich habe ja am Anfang auch vom Spaß am Fotografieren mit MF-Objektiven gesprochen.

Und da kommen wir jetzt zu…

Ich habe hier einige Beispielbilder gesammelt, die zum Einen schön zeigen wie man Bokeh auch gestalterisch einbauen kann und wie sich DOF, Schärfentiefe, als gestalterisches Mittel einbauen lässt. Natürlich auch einige Bilder um die Abbildungsleistung und Schärfe der alten MF-Objektive zu zeigen.

Den Anfang mache ich mit dem spannenderen Thema, Bokeh und DOF.

Bei diesen Bildern sieht man sehr ein fast rundes Bokeh, ich habe die Wirkung beusst eingebaut um dem Foto diese Wirkung zu geben. Das Bokeh ist bei Offenblende am stärksten zu sehen und nimmt ab je kleiner die Blende wird.

In den beiden folgenden Bildern sieht das Bokeh fast aus wie gemalt, dies funktioniert nicht mit allen Objektiven, ist aber ein tolles Stilmittel um das Auge innerhalb des Fotos zu lenken.

Jetzt zeige ich das Spiel mit der Schärfentiefe, Bei einer Offenblende von 1.4 oder 1.7 beträgt der Bereich in dem das Objektiv scharf abbildet mitunter nur noch wenige Milimeter. Auch das kann man gezielt zur Bildgestaltung einsetzen, es wird allerdings auch schwieriger scharf zu stellen, je größer der Anfangsblende ist.

Und jetzt die beiden letzten Bilder meines kleinen Gastbeitrags, die die Abbildungsleistung der alten MF-Objektive zeigen sollen.

Ich hoffe es hat den ein oder anderen vielleicht ein wenig gefallen und vielleicht sogar das Interesse am Fotografieren mit MF-Objektiven geweckt?

Sollte sich jetzt bei einigen das Bedürfniss regen, auch einmal mit solchen Obektiven zu Fotografieren, können wir gerne einen kleinen Walk machen bei dem Ihr die Objektive ausprobieren könnt. Sprecht Martin oder mich einfach an.

Wenn sonst noch Fragen sind, stellt diese bitte in den Kommentaren, ich werde diese so gut wie möglich beantworten.

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Gastartikel: Back to Basics – MF Objektive, Teil 1

Worum geht es eigentlich und wer ich bin…

Hallo, tja, wie fange ich am Besten an? Vielleicht mit dem Naheliegendsten; ich heiße Sören, bin im Internet unter dem Namen „manuel myers“ unterwegs. Und warum schreibe ich das hier? Ich möchte Martin und seine gute Arbeit hier im Blog gern unterstützen und eine andere Facette des Fotografieren zeigen und ein wenig erklären.

Mein Heimathafen ist Hamburg und ich bin seit August 2008 am Fotografieren und habe für mich sehr schnell entdeckt, das es mir sehr wichtig ist zu „spielen“ beim Fotografieren.

Seit einem guten Jahr fotografiere ich fast ausschließlich mit MF-Objektiven, nicht weil es das einzig Wahre ist, sondern weil es mir hilft die Bilder zu machen machen die ich im Kopf habe und eine Menge Spaß macht…

Wieso mache ich das?

Das Fotografieren mit MF-Objektiven hat für mich, und das ist wirklich eine sehr persönliche Erfahrung, zwei ganz entscheidende Vorteile. Durch die „Selbstbeschränkung“ auf die MF-Objektive musste ich mich einfach intensiver mit der Theorie beim Fotografieren beschäftigen,ohne das kommt man nicht weiter. Der zweite Vorteil ist die Intensität mit der man fotografiert. Ich benötige einfach mehr Zeit, nicht viel, aber man merkt es schon. Dadurch kann ich mich mehr und besser um Motiv und Bildkomposition kümmern. Diese Art zu fotografieren liegt mir sehr, man wird automatisch „ruhiger“ und hat mehr Spaß beim Fotografieren.

Und wie funktioniert das jetzt?

Aber genug zur „mentalen“ Seite der MF-Fotografie, wichtig für den Anfang sind sicherlich die technischen Vorraussetzungen.

Warum nicht einfach mal die vorhandenen AF-Objektive auf MF stellen und so fokussieren? Der erste Unterschied ist sicherlich die Haptik, es fühlt sich einfach besser an und lässt sich besser und schneller bedienen, gerade was die Einstellung der Blende angeht, hier sind die „alten“ MF-Objektive ganz klar im Vorteil. Der zweite, und vielleicht auch wichtigere, Grund ist aber die Qualität der Objektive, gerade bei Zeiss, Nikkoren oder Leica Objektiven, aber auch schon bei vielen günstigen „Einsteigerobjektiven“. Diese sind für relativ wenig Geld drastisch besser als aktuelle AF-Objektive der oberen Preisklasse.

Auch sind die alten MF-Objektive meist wesentlich lichtstärker als aktuelle Objektive, Anfangsblenden von 2.8 zählen schon zu den lichtschwächeren Objektiven, 1.7 oder auch 1.4 sind für günstiges Geld zu bekommen.

Oh oh, jetzt kommt Technikkrams…

Welche Kamera eignet sich, welche  Objektive und Bajonette gibt es und wie passt das eigentlich alles zusammen?

Grundsätzlich lassen sich an allen aktuellen DSLRs MF-Objektive adaptieren, an einige mehr, an andere weniger. Ich selbst fotografiere mit einer Canon EOS 50D, dies hat eigentlich nur den einen Hintergrund, das man an Canon DSLRs einfach die meisten Bajonette adaptieren kann. Jetzt taucht sicherlich die Frage auf, was ist eigentlich ein Bajonett? Ganz einfach, das Bajonett ist quasi die Verbindung von Objektiv und Kamera. Und da ein einheitliches System ja langweilig wäre, kocht hier jeder Hersteller sein eigenes Süppchen.

Die verbreitesten Bajonette sind sicherlich M42, Nikon, Leica, Olympus Zuiko  Contax/Yashica und Pentax K. Diese lassen sich zumindest problemlos an EOS DSLRs und natürlich auch anderen DSLRs und SLRs adaptieren. Es gibt natürlich noch weitere Bajonette die sich adaptieren lassen, u.a. auch einige Mittelformatbajonette, aber für den Anfang soll diese kleine Ãœbersicht erstmal reichen.

Es gibt, wie so oft, je nach Bajonett auch Einschränkungen, so lassen sich an Nikon DSLRs eigentlich nur Leica und Nikkore (mit Einschränkungen) adaptieren, alle anderen Bajonette leider nur mit starken qualitativen Einschränkungen. An Pentax und Olympus natürlich die jeweiligen MF Varianten, an Sony teilweise die Minolta MF-Objektive.

Es gibt hier wirklich unzählige Details, wenn also Fragen da sind, einfach fragen, ich versuche diese so gut wie möglich zu beantworten.

Ok, Technik haben wir, aber wie fange ich jetzt an?

Wie kann der Einstieg ins Fotografieren mit MF-Objektiven aussehen und wieviel kostet das?

Das schöne am Fotografieren mit MF-Objektiven ist der relativ preiswerte Einstieg , mit etwas Geduld bekommt man gute Einsteigerobjektive schon für 10-20 Euro, einen entsprechenden Adapter für etwa denselben Preis.

Es gibt bei den Adapter grundsätzlich zwei verschiede Varianten, mit und ohne Chip. Der Chip dient der Anzeige der Autofokuspunkte (mit Pieptonbestätigung) und ist somit sicherlich gerade zu Anfang eine gute Hilfe für das manuelle Fokussieren, allerdings zeigt und piept der Chip nicht genau auf einen Punkt, sondern deckt eine „Schärfeebene“ ab. Eine gute Hilfe ist es trotzdem.

Ein guter und günstiger Einstieg ist hier zum Beispiel das Carl Zeiss Jena Tessar 50mm 2.8. Das Tessar ist eine klassische Linsenrechnung, sie wird schon sehr lange und immer noch verwendet und bietet gerade zum Einstieg schon eine gute Abbildungsleistung und, je nachdem von wann dieses Objektiv ist, auch ein sehr schönes Bokeh, auch eine der Stärken der alten MF-Objektive.

Was ist denn dieses Bokeh und wie entsteht es denn eigentlich? Das Wort Bokeh beschreibt die „Unschärfe“ im Hintergrund und wie diese aussieht, als grobe Erklärung. Entscheidend für ein schönes Bokeh ist die Anzahl der Blendenlamellen, je mehr desto schöner, als Faustregel. Es wurden früher oft viele Blendenlamellen verwendet, dies bewirkt dann ein harmonisches, weiches Bokeh.

Andere, günstige Einstiegsmöglichkeiten sind z.B. Helios Objektive. Dieses sind Objektive aus Russland die meistens bekannte Linsenrechnungen kopieren, z.B. ist das günstig bei eBay zu findende Helios-44M-6 2/58 MC, eine schon lichtstärkere Zeisskopie. Es gibt natürlich auch Weitwinkel und Teleobjektive, ich beschränke mich aber erstmal auf die sogenannten Normalobjektive, das ist meiner Meinung nach ein guter Einstieg.

Einige unter Euch werden jetzt sicherlich schon Zoomobjektive vermisst haben. Ich habe diese aus gutem Grund nicht aufgeführt, es gibt hier wenige wirklich gute, die Stärke der MF-Objektive liegt auf jedem Fall in der Festbrennweite!

Soweit erstmal zur technischen Seite, im zweiten Teil gibt es endlich Bildbeispiele und wenn bis dahin Fragen aufgetaucht sind, werde ich natürlich versuchen diese auch zu beantworten.

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