visuelleGedanken.de Designrelaunch

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Für alle Feedleser hier eine kleine Vorschau und hoffentlich ein Anreiz den Blog auch im Browser zu besuchen. :)

Für alle anderen: Ihr seht es ja schon vor euch. Es ist erwachsener, seriöser und professioneller geworden. Das ist kein Zufall, das ist so gewollt und das gibt auch die Richtung vor.

Ich bin sehr zufrieden mit dem neuen Design und hoffe es geht euch da genauso.
Dank geht an Marcel, für immer und immer wieder anschauen und Meinung abgeben.

Solltet ihr noch Bugs oder Ähnliches finden, gebt mir doch bitte Bescheid. Danke!

Fotograf & Blogger Martin Gommel im Interview

Martin GommelMartin Wolf: Hallo Namensvetter!
Martin Gommel: Servus Martin.

MW: Normalerweise würde ich jetzt sagen, stell dich den Lesern doch erstmal vor. Aber ich glaube in der Blogospähre bist du ja schon bekannt wie’n bunter Hund. Dennoch, eins, zwei Sätze zu Dir?
MG: Aber gerne doch. Ich bin 28, verheiratet und frisch gebackener Vater. Als Fotograf arbeite ich in den Bereichen Landschaft, Hochzeit und Portrait und gebe auf kwerfeldein.de Tipps & Gedankenanstösse zur Fotografie.

MW: Du betreibst den wohl bekanntesten deutschen Fotografieblog, Kwerfeldein.de. Wie kam es dazu und war dir von vornherein klar, wieviel Potenzial in diesem Blog steckt?
MG: Nun, ich habe kwerfeldein.de gestartet, weil viele Freunde von mir damals mit dem Bloggen begannen und ich das Ganze ne feine Sache fand. Ich mein, die Idee, dass jeder seine Gedanken uneingeschränkt veröffentlichen kann, die begeistert mich noch heute und diese Freiheit liebe ich einfach. Damals wusste ich wohl kaum, wieviel darin stecken wird, denn zu Beginn habe ich ja auch nur persönliche Updates gespickt mit ein paar Fotos gepostet.

Coffee

MW: Du erreichst sehr viele Leute über deinen Blog und hast Dir schon einen Namen gemacht. Könntest du Dir vorstellen mal eine Art Flickr Round Up (a la Chase Jarvis) oder Ähnliches aufzuziehen?
MG: Erwischt ;) Martin, ein Treffen mit den Leuten von Kwerfeldein.de ist schon lange geplant. Dieses Jahr hat es leider nicht geklappt, weil wir zu kurzfristig geplant haben und deshalb es an vielen Ecken und Enden nicht gepasst hat. Nächstes Jahr gibts ein Treffen, das steht jedenfalls fest.

MW: Vor kurzem hast du deine neue Seite MartinGommel.de gestartet. Ich freue mich sehr dort mehr über deine kommerzielle fotografische Arbeit zu lesen.
Hat es einen besonderen Grund, dass du diesen Teil aus Kwerfeldein.de ausgliederst?

MG: Definitiv. Das neue Blog soll einfach ein Portfolio sein, in dem ich mich als Fotograf zeige und das nix mit kwerfeldein.de zu tun. Kwerfeldein.de richtet sich an motivierte (Hobby-)fotografen, martingommel.de an potentielle Hochzeitspaare und Einzelpersonen, die mich dann beauftragen sie zu fotografieren.

MW: Du bist vor kurzem Vater geworden. Erhöht das den Druck fotografisch erfolgreich zu sein um die Familie ernähren zu können? Wie gehst du damit um?
MG: Auf jeden Fall erhöht das den Druck. Es ist eine ganz andere Sache, für 2 andere Menschen mitverantwortlich zu sein als nur für sich alleine. Aber das ist cool, das pusht mich weiter nach vorne und ich versuche den Schwung mitzunehmen.

Sleeeeeep

MW: Glaubst du, es ist in der derzeitig schlechten wirtschaftlichen Lage der richtige Zeitpunkt für junge Leute Fotograf zu werden?
MG: Ui. Bei dem Thema kann ich nur von mir sprechen und sagen, dass es sich für mich zu 100% gelohnt hat, den Schritt zu gehen. Ich denke, die Frage kann nur jeder für sich selbst beantworten. Es ist sicherlich zu Beginn kein Zuckerschlecken, aber das hat ja auch keiner versprochen – ausserdem ist es mit jedem Job so. Wer sich selbständig machen will, der braucht ne Brise Risikofreudigkeit und den Biss auch durch schwere Zeiten zu gehen. Dass der Beruf des Fotografen heute ganz anders gestellt ist als vor 10 Jahren, ist ja klar. Das Internet hat die Welt einfach auf den Kopf gestellt und da ist es gut, sich frühzeitig schlau zu positionieren. Kwerfeldein.de & martingommel.de ist der Versuch, das zu tun.

MW: Nun aber etwas mehr zu deiner fotografischen Arbeit.
Wie würdest du Deinen eigenen Stil beschreiben?

MG: Da sprichst Du ein gerade hochaktuelles Thema an, denn ich bin gerade dabei mich stilistisch einwenig zu fokussieren. Wo das enden wird, ist noch nicht klar, aber ich kann mir vorstellen, meine zukünftigen Landschaftsaufnahmen im 6×6 (oder 1×1) Format in Schwarzweiss und ab und an in Farbe zu präsentieren. Portraitmässig bin ich jeder der freie, da gibts bis auf HDR keine Beschränkungen.

MW: Die Fotografie ermöglicht dem Fotografen, seiner Kreativität freien Lauf zu lassen.
Was machst du, wenn du mal in einem „Kreativloch“ steckst?

MG: Das kommt auf die Situation an. Wenn ich einen Job mache gibts diese Frage nicht und bei meinen Landschaftsaufnahmen mach ich mir ohnehin keinen Druck.

MW: Gab es schonmal den Punkt an dem du am Liebsten aufgehört hättest zu fotografieren? Wenn ja wieso und was hast du dagegen gemacht?
MG:  Ehrlich gesagt hatte ich das noch nicht. Ich hatte schon viele Zeiten, in denen ich (an mir) schier verzweifelt bin oder beinahe durchgedreht bin, weil mir alles zu viel wurde, aber mit Fotografieren aufhören? Never.

Into The Night I Fall

MW: Gibt es etwas, dass du unbedingt noch fotografieren möchtest, aber noch nicht die Möglichkeit dazu hattest?
MG: Klar doch. Das geht los im französischen Burgund über die polnischen Landschaften und die Wüsten Afrikas. In den Staaten würde ich wohl ebenfalls nur die Kamera betätigen und die Eskimos sind auch so ein Fall. Und das Thema Menschen ist ja auch nie ausgereizt, gerade ältere Leute sind so ein Projekt, das ich mir gut vorstellen kann – wobei wir schon beim nächsten Thema währen: Sozial schwach gestellte Menschen und und und. Du siehst, es gibt wohl mehr Sachen, die mich interessieren, als ich jemals umsetzen werde.

MW: Dein eigener Favorit unter deinen Bildern?
MG: Meistens mein Neuestes.

MW: Gehst du lieber alleine oder mit Freunden auf Fototour? Warum?
MG: Mal so, mal so ;) Also klar, manchmal brauch ich eher meine Ruhe und manchmal freu ich mich über Gesellschaft. Beide Formen sind für mich wichtig und ergänzen sich wunderbar.

MW: Wo siehst du deine größten Schwächen in der Fotografie an denen du noch arbeiten musst?
MG: Oh, groooooßes Thema, Martin. Ich würde sagen, meine grösste Schwäche ist, dass ich sehr sprunghaft bin und gerne mal dies, mal das mache. Mein Businessberater fängt das zwar mittlerweile ganz gut ab und gibt mir dann Feedback aber das muss ich dringen in den Griff bekommen. Sachen fokussieren, dranbleiben, Kerzkompetenzen ausbauen, das ist die Devise.

MW: Wo siehst du dich in einem Jahr?
MG: Einen grossen Schritt weiter, was die Arbeit mit Portraits und Hochzeiten betrifft. In einem Jahr sollte kwerfeldein.de noch wesentlich reifer sein und ein frisches Redesign wär auch mal an der Zeit.

The Großglockner

MW: Braucht es Talent um professioneller Fotograf zu werden? Oder reicht volles Engagement und harte Arbeit aus?
MG: Ich denke, dass Engagement und Talent nicht voneinander zu trennen sind. Beides ist eng miteinander verknüpft und ich versuche ständig daran zu arbeiten.

MW: Welchen Tipp kannst du angehenden Fotografen mit auf den Weg geben?
MG: Rockt die Fotografie. Lebt die Fotografie. Versucht Euch an verschiedenen Dingen. Probiert, fotografiert, übt und haut Eure Bilder raus.

MW: Vielen Dank für Deine Zeit, Martin.
Ich wünsche Dir weiterhin viel Spaß und Erfolg mit der Fotografie und Kwerfeldein.de!
Wenn du möchtest, kannst du jetzt noch ein paar Zeilen loswerden.

MG: Cool. Danke Martin für das nette Interview. Hat Spass gemacht!

Latitude

Fotograf Daniel Gebhart im Interview

Daniel Gebhart

Foto by Christian Pitschl

Ende letzter Woche hatte ich die Möglichkeit ein Interview mit Daniel Gebhart zu führen.
Daniel ist Fotograf, 26, verlobt, geboren in Tirol und lebt jetzt in Wien und betreibt dort zusammen mit Nadine Bargad das Fotostudio „Sonnendeck„.

Aber nun auch ohne viel Vorgerede zum Interview. Viel Spaß!

Martin: Ich weiß, dass du ursprünglich einen anderen Beruf gelernt hast. Wie kam es dazu die Fotografie Vollzeit zu betreiben?

Daniel: Als Systemadministrator war ich immer nur der Arsch. Mit meinen Fotografien bekam ich sehr schnell sehr direktes Feedback und auch hin und wieder mal ein wenig Lob. Das war eine vollkommen neue Erfahrung die mich stark motiviert hat. Meinen Biss und die große Begeisterung an meiner neuen Passion bemerkten auch einige Agenturen und Neukunden, die mich schon bald sehr gut auslasten konnten. Eigentlich dachte ich mir, dass ich neben der Fotografie noch öfters IT-Jobs annehmen werden müsste um über die Runden zu kommen. Doch das war dann zum Glück nicht so und ich merkte, dass ich mit meiner neuen Leidenschaft auch beruflich sehr erfolgreich sein kann.

M: Das Fotografenleben ist sicherlich nicht immer so einfach wie man sich das als Hobbyfotograf vorstellt.
Auf was muss man sich einstellen, wenn man Fotograf werden will?

D: Womit ich nie gerechnet hatte ist, wie viele Jobs man als selbständiger Fotograf plötzlich hat. Die Zeit hinter der Kamera wird nämlich verschwindend klein im Vergleich zur Zeit die man mit Buchhaltung, Organisation, Gesprächen, Marketing, Location Scouting, Projektmanagement, Retusche, etc. verbringt.

M: Man muss also quasi ein kleines Allround Talent sein?

D: Oder die richtigen Leute finden die einem dabei unterstützen.

Andreas Hofer lebt

M: Du warst für ein Praktikum von März bis Juni 2008 in New York bei Magnum Photos, wie kam es dazu und wie hat es Dir gefallen?

D: Ich habe mich dort ganz regulär bei denen beworben und rechnete eigentlich nicht damit noch jemals was von ihnen zu hören bis dann kurze Zeit später die frohe Botschaft kam. Die Zeit in New York war sehr lehrreich und interessant. Ich habe viele Bilder gemacht (http://photographer-in-ny.com/) und bin ziemlich viel rum gekommen. So war ich auch öfters am Land in Philadelphia/Pennsylvania, am Meer in Long Island und Long Beach sowie in Miami Beach – wenns mir wie so oft zu laut und stressig wurde in New York City. Zum Glück lebte ich in einer sehr sehr schönen Gegend in Brooklyn / DUMBO – dort gibt es viele schöne Galerien und es fand dann auch das New York City Photo Festival genau vor meiner Haustüre statt. VII hatte seinen Hauptsitz direkt neben mir. Und um die Ecke war Power House Books wo ständig neue Bücher bei Freibier vorgestellt wurden.

M: Was fasziniert dich an der Fotografie am Meisten?

D: Wie viele fragen hast du noch? können wir die auslassen?

M: Haha :D Fragen sind genügend da. Welches Equipment nutzt du? (Kamera, Monitor, Bildbearbeitungssoftware)

D: Ich fahre zweigleisig. Analog und Digital. Mein Herz schlägt für die analoge Fotografie. Digital verwende ich hauptsächlich kommerziell. Analog für freie Projekte. Einer meiner liebsten Analog-Kameras, der Mamiya7, habe ich sogar ein eigenes Weblog gewidmet (http://mamamiya.at/). Seit kurzem habe ich mir eine analoge Kleinbildkamera von Nikon (FA) gekauft mit der ich jetzt auch alle meine digitalen Fixbrennweiten, die sonst auf der Nikon D700 stecken verwenden kann. Partyfotos und sonstige trashige Bilder ala http://danielgebhart.com/multimedia/notrb/ schieße ich gern mit der Contax T2 – eine Point and Shoot. Vor kurzem habe ich mir sehr viele 220er Mittelformat Filme gekauft, mit denen ich 32 Bilder auf meiner Contax 645 (6 x 4,5) raus bekomme. Daher schieße ich auch mit der wieder vermehrt. Von einer meiner aller schönsten Kameras, der Bessa R2M (http://danielgebhart.com/blog/2009/03/12/voigtlaender-bessa-r2m-zu-verkaufen/) trenne ich mich gerade. Denn die meisten Kameras verlieren nach einer gewissen Zeit ihren Reiz und es wird Zeit neue Kameras, Filme, Objektive zu verwenden und frischen Wind in den eigenen Stil zu bringen finde ich.
Ahja, als Monitor verwende ich einen hardwarekalibrierten Eizo und natürlich Adobe Photoshop unter Mac OSX.

Lara De Koekkoek

M: Das Video deiner Verlobung (http://danielgebhart.com/blog/2009/02/27/wir-sind-verlobt/), zu der ich euch auch noch herzlichst gratuliere, finde ich eine großartige Idee und ist auch sehr schön umgesetzt mit der Verbindung von Video, Ton und Fotos.
Würdest du auch gerne für Kunden mal Video/Foto Produktionen machen? Ich denke da besonders an die DSLR Generation mit Videofunktion.

D: Danke, Martin. Das Video hat nur nebenbei mitgedreht. Wir haben es zum Glück schnell vergessen wärend der ganzen Aufregung rund um den Antrag. Lara konnte ich das Video unbemerkt unterjubeln in dem ich ihr gesagt habe ich möchte uns beim Tanzen filmen vor dieser wunderschönen Kulisse. Wir hörten romantische Musik mit Kopfhörern übers iPhone und ich wollte somit die richtige Stimmung aufbauen. :)
Für Kunden mache ich schon seit längerem immer wieder mal Fotoslideshows mit Ton/Musik unterlegt.
Das mit dem Video werde ich demnächst auch kommerziell mal testen. Der erste Kunde bekommt es gratis dazu und freut sich bereits darauf.

M: Na das klingt doch sehr gut. Und der Antrag war ja wirklich super geplant und absolut romantisch. :)
Die Fotografie ermöglicht dem Fotografen, seiner Kreativität freien Lauf zu lassen.
Was machst du, wenn du mal in einem „Kreativloch“ steckst?

D: Ich verreise gerne und viel (http://www.dopplr.com/traveller/dkg). Aber auch kurze Thermenaufenthalte und Wochenendtrips reichen oft aus um neue Energie zu tanken.

M: Gibt es eine besonders schöne fotografische Erfahrung, die du auf einer deiner Reisen gemacht hast?

Death by Audio, Live in Concert

D: Bei diesem Foto war ich echt froh die richtige Kamera am richtigen Ort bei mir zu haben. Das war definitiv ein Erfolgserlebnis. (http://www.youtube.com/watch?v=aPV7UZtaVTo)

M: Wo siehst du deine größten Schwächen in der Fotografie an denen du noch arbeiten musst?

D: Ich hätte oft gerne mehr Geduld und Gelassenheit. Womöglich liegt das aber auch an meiner „Jugend“. Der ständige Tatendrang macht mich manchmal echt wahnsinnig.

M: Besser als irgendwann Still zu stehen und sich nicht mehr zu entwickeln.
Wo siehst du dich in einem Jahr?

D: Vermehrt im Editorial und Reportage Bereich für schöne Blätter, die gute Fotografie zu schätzen wissen.

M: Hast du da eine bestimmte Strategie, die Jobs zu bekommen, die du gerne machen würdest?

D: Einer meiner wichtigsten Vorsätze für dieses Jahr war es öfters mal Jobs, die mir nicht so liegen abzusagen und dafür weniger Aufträge, diese dafür allerdings umso genauer und professioneller abzuwickeln. Die Strategie ging bisher recht gut auf.

Bratislava

M: Das ist doch sehr schön, wenn das ob der aktuellen allgemeinen wirtschaftlichen Lage funktioniert. Freut mich für dich! :)
Und zum Schluss noch die Frage, die jeden immer interessiert:
Welchen Tipp kannst du angehenden Fotografen mit auf den Weg geben?

D: Wenn man will, dann geht alles. Es ist wichtig ein Ziel vor Augen zu haben und alles daran zu setzten dieses zu erreichen. Wenn man es dann noch schafft sich dafür mehr Zeit als ich zu nehmen und die Sache etwas gelassener angeht, dann hat mans echt geschafft. :)

M: Vielen Dank für Deine Zeit, Daniel!
Ich wünsche Dir weiterhin viel Spaß und Erfolg mit der Fotografie!

Wenn ihr über alles was Daniel so macht immer auf dem neusten Stand sein wollt, hier gibt es seinen ultimativen RSS Feed. Ihr findet Ihn außerdem hier auf Twitter. Und für alle die oben keinen einzigen Link angeklickt haben, hier Daniels Blog:

http://danielgebhart.com/blog/