Fotografie im Ãœberfluss

Erik Kessels hat alle Fotos, die innerhalb von 24 Stunden auf Flickr hochgeladen wurden ausgedruckt und diese 350.000 Bilder in einen Raum gekippt. Puh. (via)

Foto © foam.org

Die Ästhetik der Fehler

Steffen Böttcher:

Wahrscheinlich stehe ich auch deshalb so auf analoge Fotografie. Sie gibt dem Foto eine weitaus größere Chance auf Fehler, als die Digitalfotografie. Diese erlaubt einem Fotos gerade mal den Weg vom  Sensor zur Speichereinheit. Das Foto bekommt irgendwie keine Chance zu “atmen”. Ich gebe zu, das ist fast schon philosophischer Unsinn, doch spannend finde ich den Gedanken irgendwie doch.

Stehe sehr drauf.

Schärfer ≠ besser

Nachdem Adobe die neue Nachschärf-Funktion vorgestellt hat konnte man überall die WOWs und OHs hören. Jeder staunte ob der Magie dieser Funktion.
Es ist technisch gesehen auch wirklich ziemlich brilliant und zukunftsweisend. Allerdings möchte ich dabei auch die Frage stellen, ob ein schärferes Foto auch gleich ein besseres Foto ist?

Ich glaube nicht. Zumindest nicht pauschal. Sicher, es gibt Bereiche in der Fotografie, da muss ein Foto scharf sein, sonst verliert es an Wert. In vielen Genre aber ist die technische Umsetzung nur Mittel zum Zweck und Perfektion manchmal der falsche Weg.

Obiges Foto von Robert Capa (via via) wurde mit der neuen Adobe Technik nachgeschärft. Ist es dadurch ein besseres Foto geworden? Sagt es mehr aus? Ich finde nicht. Ich behaupte sogar das Gegenteil und sage, es ist schlechter geworden. Das obere Foto zeugt von Bewegung, von Hektik, von Gefahr, Angst und Mut. Da passiert etwas und es wird eine Stimmung erzeugt. Unteres lässt vielleicht mehr Details erkennen, aber verliert genau dadurch an Emotion.
Christoph schreibt, dass Capa, laut Software-Analyse, die Kamera erst still gehalten und dann im letzten Moment bewegt hat. Was, wenn es Absicht war?

Ich finde neue technische Errungenschaften auch großartig und bin begeistert, aber wir dürfen dabei nie vergessen, dass die technische Umsetzung nur einen Bruchteil eines guten Fotos ausmacht und uns auch nicht in jeder Situation den Arsch retten kann.

Möchte ich lesen: Storytellers

Bis eben hatte ich noch nie von Jerod Foster gehört. Die Beschreibung seines Buches „Storytellers“, das im Dezember erscheinen soll, hat mich aber sehr neugierig gemacht.

Sprinkled among the 288 pages are numerous tips, anecdotes, and exercises to help challenge readers to push their storytelling abilities. Additionally, the text includes several interviews I conducted with some of the visual storytellers I look up to the most–some of the best and most respected in the business.

Storytellers (Partnerlink), wie der Name schon vermuten lässt, beschäftigt sich damit mit Bildern eine Geschichte zu erzählen. Die ewigen Fragen nach der Kamera und anderen technischen Details spielen hier keine Rolle. Das Buch ist kein „How-to“ für dies oder jenes, sondern soll uns Leser vor allem zum selbst nachdenken anregen.

Ich habe mir das Buch jedenfalls auf meinen Amazon Wunschzettel geschrieben und hoffe sehr, dass es zum Erscheinungstermin auch gleich für den Kindle erhältlich sein wird.

It’s is a book that hopefully makes you think. I want it to make you think not only about how you’re making images, but more importantly, why you’re making them and why making them in certain ways helps you tell a better story.

Some thoughts on Photography

Sean Bonner:

I’m not knocking the first school of “shoot a lot, edit a lot” photography, I’m just saying personally the “measure twice, cut once” philosophy strikes more of a chord for me.

Sean Bonner hat sich Gedanken über (seine) Fotografie gemacht und diese niedergeschrieben. Außerdem spricht er über die Gründe seines Wechsels von Digital zu Film.

iPad-Foto-Magazin „Once Magazine“ beteiligt Fotografen an Einnahmen

Raw File:

One thing that makes Once stand out from some of the other iPad photo mags is its revenue sharing model for its contributors. The founders, including San Francisco freelance photographer and CEO of Once, Jackson Solway, hope it will pave the way for photographers to start benefiting financially from the digital revolution instead of being crushed by it. It was a decision that the magazine’s executive editor, John Knight, describes as a „no-brainer.“

Ich hoffe es funktioniert und die Fotografen können wirklich vom Verkauf des iPad Magazins profitieren. Auf jeden Fall ein sehr nobler Ansatz. Ich bin gespannt ob das Model funktioniert und ob das Team um Jackson Solway die erhofften Investoren findet. Ich habe mir das Magazin selbst noch nicht angeschaut, bin aber sehr gespannt.

A Lesser Photographer: A Manifesto

CJ Chilvers:

Photographers are being bombarded by content that has only further removed them from their creativity (and money). They’re aching for something to cut through the nonsense and remind them of why they fell in love with photography in the first place.

Da ich sowieso gerade dabei bin etwas mehr Einfachheit in mein Leben zu bringen, Dinge verkaufe und wegwerfe und mich von Ballast befreie, kommt dieses Manifest zur einfachen Fotografie genau richtig. Ich habe mal kurz durch das ebook gescrollt und ich freue mich sehr darauf es zu lesen.

Kostenloser Download als pdf.

The Online Photographer: The Thousand-Yard Stare

Peter Turnley:

At 6:30 a.m. on September 12th, 2001, in the rubble of Ground Zero, I saw a fireman sitting alone, looking into the distance with an unfocused gaze. This was a look I had seen before in war zones around the world, when someone’s life compass has been shaken so profoundly that all sense of direction has become confused. They call it the thousand-yard stare. As I made several photographs of this man he looked right through me, oblivious to my presence.

Eine wunderbare, bewegende Geschichte. Ein Foto kann so viel wert sein, so viel ausdrücken, so viel erzählen, so viel bedeuten.

Kann man fotografieren lernen?

Steffen Böttcher:

Kann man fotografieren lernen? Ja, kann man! Ein gewisses Grundtalent und genug Leidenschaft vorausgesetzt, geht das sogar in verdammt kurzer Zeit. Das deckt sich übrigens mit einer Beobachtung die ich bei einer Menge Fotografen die mich real und virtuell umgeben, mache. Also lasst die albernen Forendiskussionen, geht raus und fotografiert, verflucht!

Besser kann man es wohl kaum sagen.

My Life and Story about Street Photography by Ollie Gapper

Ollie Gapper:

Since then I’ve won awards, gained commissions, met the girl of my dreams and been accepted into university, all thanks to photography. I can confidently say that I have made the absolute best out of a bad situation, seeing my dis/inability to do many things as a reason to do one. Street photography saved my life, whats your excuse?

Die Kraft der Fotografie. Eine bewegende Geschichte in Wort, Bild und Ton. (Es gibt auch ein Video, dass sehr sehenswert ist.)