It took me 7 years of shooting Leicas, Canons, Hexars, Fujis… to finally be able to take decent photos with a plastic point-and-shoot-one-setting camera.
Bin begeistert, was Severin da mit seiner „Billigkamera“ macht.
visuelle Gedanken von Martin Wolf
12. November 2012
It took me 7 years of shooting Leicas, Canons, Hexars, Fujis… to finally be able to take decent photos with a plastic point-and-shoot-one-setting camera.
Bin begeistert, was Severin da mit seiner „Billigkamera“ macht.
01. November 2012
I don’t think I’m looking for certain things. It is more the other way around, that something grabs my attention. There are times when my senses are totally focused on what’s going on around me, like someone just put me on a drug that intensifies everything. When I’m in that mode, many photos happen instinctively. Looking at my scans, in most cases I remember why I took a photo, even if I had no time to think about it when I shot it. I guess that instinct is simply an honest way of photographing strangers. I try not to judge people by taking their photo or compromising anyone’s privacy. I’m simply interested in life on the street.
Das Interview ist zwar nicht gerade druckfrisch, aber nach wie vor sehr gut.
Wenn ihr noch mehr über Severin lesen wollt, habe ich da noch ein Interview für euch, das ich mit ihm führte.
19. Februar 2012
I’ve been to Kigali (capital of Rwanda) and a few other places in the area, like eastern D.R.C and Uganda, for 8 weeks. From a photographic standpoint, I’ve learned a lot, being challenged in a completely different way than before. After shooting street in places like Paris, Los Angeles, New York, Berlin, Vienna, Las Vegas… shooting in a place where all eyes are on you, no matter what you do was definitely something else.
Severin Koller, den ich gerade noch im Interview hatte, haut mal wieder einen seiner langen Blogposts raus. Wie immer lohnt es sich etwas mehr Zeit zu investieren.
17. Februar 2012
Drei Sätze sind etwas wenig. Ich fotografiere. Analog.
Der Hauptaspekt warum ich analog zu fotografieren angefangen habe, ist die Ästhetik, im speziellen in Schwarz Weiß die mir besser gefällt. Seit mehr als 6 Jahren fotografiere ich ‚Street‘ mit Schwarz Weiß Filmen. Seither haben sich in der digitalen Welt Ästhetik und Technik sehr verändert, Film jedoch nicht. Ein gleichbleibender Stil war mir immer wichitg für meine Arbeit, ebenso wie die höchstmögliche Qualität, die ich mir leisten konnte. Eine Leica M6 mit einem (2te Generation) Summicron 35mm habe ich 2006 für insgesamt 1500€ bekommen. Damals gab es kein digitales Equivalent dazu. Selbst die Canon 1dsMKII, die als sie auf den Markt kam, knapp 8000€ gekostet hat, konnte mich nicht überzeugen digital zu fotografieren. Dabei geht es auch nicht nur um Bildqualität sondern um Erscheinung und Bedienungsfreundlichkeit.
Ich habe mittlerweile mehr als 1000 Filme belichtet und selbst entwickelt. Selbst wenn es mittlerweile digitale Alternativen wie Leica M9 oder Fuji X-Pro 1 gibt, ist das nicht Grund genug für mich einen völlig anderen Stil und Workflow zu wählen.
Für Aufträge verwende ich hauptsächlich digitale Canons, inklusive Photoshop und allem was dazu gehört. Es ist nicht mein Unwissen oder eine Ignoranz gegenüber dem Digitalen, es ist vielmehr eine bewusste Entscheidung analog zu fotografieren.
Während viele renommierte Fotografen Angst hatten den Umstieg zu verpassen, mache ich also das Gegenteil und verwehre mich bewusst gegen den Trend.
Täglich werden tausende Bilder veröffentlicht. Mit dieser Flut an Bildern versuche ich erst gar nicht mitzuhalten. Ich glaube auch nicht daran, dass digitales Fotografieren nur Vorteile mit sich bringt. Oft braucht es Abstand zur eigenen Arbeit um sie richtig beurteilen zu können. Es ist vielleicht mehr Arbeit analog zu fotografieren und zeitaufwändiger, aber auch das größere Erfolgserlebnis für mich.
Ein weiterer, wichtiger Aspekt ist die Archivierung. Fotografien die mir wichtig sind möchte ich auf Negativ haben und nicht virtuell auf diversen Datenträgern von denen mir niemand garantieren kann dass sie in 30 Jahren noch funktionieren.
Hmm.. für Street eignen sich die Leicas schon sehr. Bessa r4m oder r2m sind noch Alternativen (aber nur mit Voigtlaender Optiken!) die Hexar ist auch traumhaft – kann ich wirklich weiterempfehlen. Beim Film ist am Anfang die korrekte Entwicklung besonders wichtig, denn anhand deiner Negative erkennst du ob du korrekt belichten kannst oder nicht. Wenn du falsch entwickelst dann sind die negative quasi aussagelos.. einen scanner wirst du dir zulegen müssen, einen changing bag, oder eine dunkelkammer, chemie, duka austrüstung.. und viel geduld… wenn du das wirklich durchziehen willst dann wird das einige zeit und geld kosten. musst du wissen ob es dir das wert ist. an deiner stelle würde ich analog parallel zu digital schießen.. dann hast du den direkten vergleich und siehst auch wie gut du entwickelst.. wenn du die selbe belichtung beim gleichen motiv hast. den rest musst und wirst du selbst lernen müssen.. da führt kein weg dran herum.. ein guter workshop kann schon viel wett machen oder du kennst jemanden der dir helfen kann.
Chris und ich haben einander über die website deviantart.com kennengelernt. Dort habe ich von 2003 bis etwa 2006 Arbeiten veröffentlicht. Im Jahre 2006 In Paris haben wir einander dann persönlich kennengelernt und sind seither befreundet. Die Idee mit den Workshops kam, als wir gesehen haben was es auf dem Markt sonst so gibt und dachten uns dass es besser geht. Da wir beide selten einen Zeitpunkt finden an dem wir beide zur gleichen Zeit eine Woche frei haben sind diese Workshops leider nur alle paar monate. Der nächste wird vielleicht wieder in Los Angeles oder San Francisco sein. Ansich haben wir noch 2 weitere in Europa für 2012 geplant. Rom, Wien oder vielleicht wieder in Berlin, da dieser unser am besten besuchter war und die Anfrage groß ist. Wenn ein Ort und Datum steht, werden Chris und ich es natürlich publizieren. An einer guten Präsentation und Promotion müssen wir noch arbeiten. Einstweilen funktioniert alles über Blogs, Facebook und E-mails.
Auf meinem Blog habe ich mir immer viele Freiheiten gelassen und nur ganz grob selektiert, weil ich vermeiden wollte Bilder zu zensieren die jedoch wichtig für die Story sind. Ein Blog Eintrag bei mir ist nicht auf eine Serie oder einen Zeitraum beschränkt sondern eine kontinuierlicher Spiegel meines Lebens. Neben meinem Portfolio, habe ich die letzten Jahre immer wieder Plattformen gesucht auf denen ich einzelne Bilder veröffentlichen kann, da ein Blog Eintrag nur alle paar Wochen oder Monate kommt – um die Zeit dazwischen zu füllen. Flickr, 500px, deviantart waren mir alle zu Community bezogen oder unübersichtlich. Tumblr war für mich da die perfekte Plattform für das posten von einzelnen Arbeiten die auch ruhig aus dem Kontext gerissen sein können und für sich stehen. Warum ich dort so selten poste, liegt rein an meiner Faulheit oder daran dass ich bewusst nicht mehr das Bedürfnis habe die ganze Zeit Dinge zu veröffentlichen. Es dient mehr als Teaser oder einfach nur als Ventil wenn ich mal wieder zu ungeduldig bin und etwas gleich online stellen möchte.
Ich lebe seit etwas mehr als 5 Jahren ausschließlich von Auftragsfotografie. Dass man in meinem Portfolio keine Werbefotografie findet, liegt daran dass ich mich persönlich mit dieser Form der Fotografie nicht identifizieren kann. Ich bevorzuge unter meinem Namen nur Dinge zu veröffentlichen die einen für mich persönlichen Wert haben.
Ich arbeite viel im Portrait und erzählerischen Bereich. Das ist nicht unbedingt Reportagefotografie im klassischen Sinn aber es geht mir prinzipiell darum Geschichten zu erzählen, ob von einer Person oder mehreren.
Ich glaube nicht dass man nur schlecht von Streetfotografie leben kann. Es ist alles eine Frage der Qualität und des Willens. Mit Büchern, Ausstellungen und Verkäufen von Arbeiten kann man auch als Künstler leben, darunter fällt man als Street Fotograf ja schließlich dann auch.
Man findet schon genug arbeiten in meinem Portfolio die auch von Aufträgen stammen, nur eben diese die zu meiner persönlichen Arbeit dazupassen. Ich habe schon Jobs erhalten ohne dass meine Webpräsents darauf direkt schließen lässt dass ich auch so eine Art von Fotografie mache. Erst unlängst habe ich eine Anfrage eines der größten österreichischen Energieunternehmen bekommen, weil jemand meine Bundesheer Strecke im Standard gesehen hat. Wo also die Verbindung zwischen tagebuchartigen schwarz weiß Fotos meiner Bundesheerzeit und Werbefotografie für einen Konzern ist, kann man manchmal schwer sagen. Es ist mir wichtig dass meine Arbeit einen wiedererkennbaren Stil hat und ein Gefühl vermittelt. Wenn einem Kunden mein Portfolio zusagt dann nicht weil ich große Namen in meiner Clientslist habe sondern einen eigenen Stil der gewünscht wird.
Heutzutage mit Fotografie anzufangen ist eine völlig andere Aufgabe als im analogen Zeitalter. Der Zugang zu kreativen Entfaltungsmöglichkeiten ist um ein Vielfaches einfacher geworden. Davon ausgenommen sind alte analoge Techniken und Verfahren, die durch das digitale Zeitalter immer mehr in eine Nische getrieben werden.
Die Vielfalt an technisch, digitalen Möglichkeiten mit Fotografie zu arbeiten kann auch eine Ãœberforderung darstellen. Es ist unumgänglich dass hier viel experimentiert wird. Ich denke dass es aber wichtig ist, da man sich Zeit geben muss seinen eigenen Stil zu finden. Da sollte man sich weder unter Druck setzten noch versuchen andere zu imitieren.
Ich denke man kann nie Fehler machen sonder nur Entwicklungen durchleben. Selbstkritik ist für mich eine Grundvoraussetzung, jedoch sollte diese nie eine/n Künstler/in vom arbeiten abhalten, ihn/sie jedoch fordern.
Es ist klarerweise so dass bei jeder Person gewisse Mechanismen und Entwicklungen anders verlaufen, daher fällt es mir schwierig konkrete Tipps zu geben, da sie nie bei allen gleich funktionieren können, ja sogar bei manch anderen Schaden anrichten würden. Ich denke man muss ein Gefühl haben, welche Form der Fotografie zu einem passt. Authentizität ist prinzipiell der Schlüssel und der einzige Weg mit seiner Arbeit glücklich zu sein. Chris Cornell singt in einem seiner Lieder, „To be yourself is all that you can do“. Alles was du sein kannst, bist du selbst. Das klingt etwas ernüchternd, wenn man es so betrachtet dass hier die Grenze gesetzt ist. Für mich als Person bedeutet das, auf der einen Seite, sich selbst so zu akzeptieren wie man ist und auf der anderen Seite sich selbst verändern zu wollen damit dieser Satz immer eine aktuelle Bedeutung findet.
Als Künstler heißt es für mich dass ich mit meiner Arbeit mehr sein kann als nur ich selbst. Durch mein Schaffen wird diese Grenze durchbrochen. Um dies zu erreichen muss die Arbeit immer mehr reflektieren als nur den/die Künstler/in.
12. Januar 2012
There is a big difference between trying not to influence a scene and trying not to ‘get caught’ – because then people assume that you’ve just done something nasty. Not having this thought changes the way how you act with the camera in general. Also the moment someone realizes, you’re taking a photo of him/her is completely different when you don’t feel caught yourself.
Der beste Artikel über „Streetfotografie“, den ich in letzter Zeit gelesen habe. Ãœber das Thema im obigen Auszug mache ich mir auch schon seit ein paar Tagen Gedanken und hoffe, dass ich mich da möglichst zügig weiter entwickeln kann und aus diesem „Verstecken-Modus“ raus komme, weil ich mich da drin selbst nicht wohl fühle. Ich will mich nicht verstecken als würde ich etwas verbotenes tuen.
Severin Koller zeigt in seinem Tumblr, den ich übrigens gestern Abend erst entdeckte übrigens regelmäßiger Fotos als auf seinem Blog. Dringend abonnieren!
11. Januar 2012
Ich weiß nicht wieso Severin immer so viele Fotos in einen Blogeintrag haut und damit nur alle paar Monate was veröffentlichen kann, aber die Qualität ist mal wieder großartig. Ich bin noch nicht ganz durch, möchte euch aber schon jetzt dran teilhaben lassen.
Okay, Update. Ich habe mir gerade einfach richtig viel Zeit für die Fotos genommen. Ich habe sie ganz in Ruhe durchgeschaut und auch Severin’s Kommentare unter den Bildern gelesen. Und ich muss meine Meinung ändern. Es ist großartig so wie es ist. Man begleitet ihn einfach durch die Straßen und durch sein Leben. So waren die Einträge schon immer und sie sind fantastisch so. Es nichts zum mal eben in fünf Minuten durch skippen und das ist gut so. Freue mich auf die nächste lange Serie.
30. Juni 2011
After my stay in the US i had 101 Rolls (mixed 120 and 135) of film. There are still a couple I haven’t developed.. but I felt like blogging now.
Gegen die Streetfotos von Severin sind meine (New York) Fotos totaler Bullshit. Ich liebe es seine Fotos anzuschauen. Sie sind so voller Leben und echt. Ich würde mir allerdings wünschen, dass er die Fotos auf mehrere kürzere Einträge aufteilt. Ich bin meist gar nicht in der Lage diese Bilderflut auf einmal zu verarbeiten.
13. Dezember 2010
Heute mal nur einen kurzen Screencast. Inhalt sollte zum Grundwissen eines jeden Lightroomnutzers gehören, aber möglicherweise kennt die Funktion der eine oder andere ja noch nicht. Außerdem gibt es einen kurzen Fotoblogtipp.
28. Oktober 2010
Irgendwo in einem der letzten Einträge wurde mir von jemandem diese dreiteilige Serie über Street Fotografie empfohlen. Und das zu recht. Sehr inspirierend. Severin Koller kommt übrigens auch darin vor. Außerdem Chris Weeks, Frank Jackson and Mario Anzuoni. Unbedingt anschauen, wenn euch das Thema interessiert.
21. Oktober 2010
Foto © Severin Koller
Was soll ich hier lange reden. Severin Koller ist 1986 geboren, lebt und studiert in Wien Fotografie. Nebenbei arbeitet er als freier Fotograf. Er macht viel analog und viel Street. Ganz aktuell gibt es einen Blogeintrag mit Fotos von Juni bis Oktober mit kurzen Sätzen zwischendurch. Nehmt euch etwas Zeit und lasst euch diese tollen Fotos und die damit verbundene Geschichte nicht entgehen. Viel Spaß!
Severin ist auch definitiv ein Kandidat, den ich gerne mal interviewen würde.
Hier geht’s zum aktuellen Blogeintrag. Und hier zu seinem Portfolio.